Keine Einigung auf globales Pandemieabkommen

DPA
DPA

Genève,

Mit einem globalen Abkommen wollte sich die WHO auf die nächste Pandemie vorbereiten. Die Verhandlungen wurden nach zwei Jahren ohne Konsens beendet.

Verhandlungen über ein globales Pandemieabkommen sind ohne Konsens beendet worden.
Verhandlungen über ein globales Pandemieabkommen sind ohne Konsens beendet worden. - Daniel Karmann/dpa/Symbolbild

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Verhandlungen über ein globales Pandemieabkommen wurden ohne Konsens beendet.
  • Ein grosser Streitpunkt war unter anderem das Geld.
  • Die WHO ist zuversichtlich, dass die Arbeit am Abkommen fortgesetzt wird.

Internationale Verhandlungen über ein Pandemieabkommen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind nach zwei Jahren vorerst ohne Konsens beendet worden. Die 194 Mitgliedsländer der UN-Organisation hatten sich das Ziel gesetzt, den Pakt nächste Woche in Genf bei der Jahrestagung der WHO zu verabschieden.

Das Abkommen sollte weltweites Chaos wie bei der Corona-Pandemie verhindern und sicherstellen, dass alle Länder jeweils rechtzeitig mit allem nötigen Schutzmaterial, mit Medikamenten und Impfstoffen versorgt werden.

who
Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO): Tedros Adhanom Ghebreyesus. - Martial Trezzini/KEYSTONE/dpa

Diplomaten sowie WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus äusserten sich jedoch optimistisch, dass die Arbeit an dem Abkommen fortgesetzt werden könne. Der Co-Vorsitzende des Verhandlungsgremiums, der Niederländer Roland Driece, äusserte die Hoffnung, dass es «in den kommenden Jahren» gelingen werde, eine Einigung zu feiern.

«Das ist kein Scheitern», sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus den Delegierten in Genf. «Ihr habt wirklich viel geschafft, ihr seid weit gekommen.» Nun sei es an der Zeit, Lehren aus den bisherigen Verhandlungen zu ziehen, und weiterzumachen.

Uneinigkeit unter anderem beim Thema Finanzierung

Hilfsorganisationen und ärmere Länder fürchten, dass der Vertrag die Versorgung der Schwächsten nicht gewährleistet. In reicheren Ländern gab es Widerstand von der Pharmaindustrie sowie von Kritikern, die fälschlich verbreiteten, die WHO wolle im Pandemiefall über Lockdowns oder Impfzwang entscheiden. Uneinigkeit herrschte unter anderem bei den Themen Pandemie-Prävention und Finanzierung.

Umstritten war etwa, in welchem Umfang Medikamente oder Impfstoffe gratis oder zu günstigen Preisen für ärmere Länder zur Verfügung gestellt werden sollen.

Im Zuge der Corona-Pandemie sind nach WHO-Schätzungen bis zu 20 Millionen Menschen gestorben, und fast jeder Mensch auf der Welt sei in irgendeiner Weise von den Auswirkungen des Virus betroffen gewesen, sagte Tedros. «Die Welt braucht noch immer ein Pandemieabkommen, und die Welt muss vorbereitet sein», betonte er.

Mehr zum Thema:

Kommentare

DiVa M.

Seit einer 1/2 Stunde keine Kommentare die durchkommen? So werden keine Probleme gelöst, sondern geschaffen.

User #4874 (nicht angemeldet)

Wenn der WHO keinen Impfzwang und Lockdown will, wer hat sich denn die Massnahmen ausgedacht?

Weiterlesen

Coronavirus - Impfung
46 Interaktionen
34 Interaktionen
parlament
42 Interaktionen

Mehr in News

Papst Franziskus
1 Interaktionen
elon musk
21 Interaktionen

Mehr aus Genève