Kernkraftwerk Saporischschja: Ukraine-Atomkonzern beklagt Folter

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Der ukrainische Atomkonzern Enerhoatom klagt die Bedingungen im Kernkraftwerk Saporischschja an: Mitarbeitende würden gefoltert, verschleppt und getötet.

Kernkraftwerk Saporischschja.
Das Kernkraftwerk Saporischschja. - Uncredited/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Im AKW Saporischschja würden Mitarbeitende gefoltert, verschleppt und getötet.
  • Der ukrainische Atomkonzern Enerhoatom kritisiert das Vorgehen der russischen Armee.
  • Nur noch rund 1000 der üblicherweise 11'000 Angestellten kämen zur Arbeit.

Im Kernkraftwerk Saporischschja werden Mitarbeitende laut dem ukrainischen Atomkonzern Enerhoatom von russischen Truppen misshandelt und verschleppt.

«Etwa 200 Leute sind bereits inhaftiert worden. Von einigen wissen wir nicht, was mit ihnen passiert ist. Es gibt keinen Hinweis, wo sie sind.» So äussert sich Petro Kotin, Präsident von Enerhoatom, am Donnerstag gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe: Zudem sprach er davon, dass ukrainische Mitarbeiter getötet oder gefoltert worden seien.

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Das AKW Saporischschja wird derzeit von Russland kontrolliert. - AFP/Archiv

«Es ist sehr schwierig für unser Personal, da zu arbeiten», sagte Kotin. Die verbliebenen Beschäftigten im Kernkraftwerk wüssten, dass es wichtig sei, für nukleare Sicherheit und Brandschutz zu sorgen. Nach Angaben Kotins halten noch etwa tausend ukrainische Mitarbeiter die Anlage in Betrieb. In Friedenszeiten arbeiteten auf der Anlage 11'000 Menschen.

«Unhaltbare Lage» im Kernkraftwerk Saporischschja

Auch die Internationale Atomenergiebehörde IAEA hat von einer unhaltbaren Lage der ukrainischen AKW-Mitarbeiter berichtet. Dabei geht sie nicht so weit wie Kotin in seinen Vorwürfen.

Es gebe zu wenig Personal, hiess es nach einer Inspektionsreise. Die verbliebenen Experten seien so hohem Stress ausgesetzt, dass Bedienungsfehler passieren könnten. Sie hätten auch nicht Zugang zu allen Teilen der Anlage.

Die Ukrainer arbeiten dem Bericht zufolge seit März unter der Kontrolle russischer Soldaten, auch seien Vertreter des Konzerns Rosatom anwesend.

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