Kiew demontiert Denkmal der «Vereinigung mit dem russischen Volk»
In Kiew wird ein Monument demontiert, das die Verbindung von Russland und der Ukraine darstellen sollte.
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew wird seit Dienstag ein Denkmal aus Sowjetzeiten abgebaut, das die Verbindung von Russland und der Ukraine symbolisieren sollte. Die Demontage der etwa 20 Elemente aus rotem Granit werde mehrere Tage dauern, kündigte die Stadtverwaltung an. Die Figurengruppe aus ukrainischen Kosaken um den Hetman («Anführer») Bohdan Chmelnyzkyj und den Moskauer Botschafter stand bislang unter dem sogenannten «Bogen der Völkerfreundschaft» im Zentrum hoch über dem Fluss Dnipro. Das Gewicht der Steinfiguren wird auf etwa 6000 bis 7000 Tonnen geschätzt. Sie sollen zukünftig ihren Platz in einem Luftfahrtmuseum finden.
Das Ensemble war 1982 eingeweiht worden und sollte an die «Vereinigung des ukrainischen Volkes mit dem brüderlichen russischen Volk» im Jahre 1654 erinnern. Damals ging der Kosakenhetman Chmelnyzkyj im Kampf gegen Polen-Litauen ein Bündnis mit dem Moskauer Zaren ein. In der sowjetischen Geschichtsschreibung wurde dieses Ereignis zum Beginn der unverbrüchlichen Freundschaft zwischen Ukrainern und Russen verklärt. Nach dem russischen Einmarsch benannte das Kiewer Stadtparlament im Mai 2022 den 35 Meter hohen Stahlbogen über dem Ensemble von «Bogen der Völkerfreundschaft» in «Bogen der Freiheit des ukrainischen Volkes» um. Zwei Bronzefiguren, die einen russischen und einen ukrainischen Arbeiter symbolisierten, wurden bereits im April 2022 entfernt.
Die Ukraine wehrt seit über zwei Jahren eine russische Invasion ab.