Angriff auf ukrainisches Sumy: Opferzahlen weiter gestiegen
Bei einem russischen Angriff auf die ukrainische Stadt Sumy wurden mindestens 34 Menschen getötet und über 100 verletzt. Der Vorfall löst scharfe Kritik aus.

Am Palmsonntag schlugen zwei russische ballistische Raketen im Stadtzentrum von Sumy ein. Laut ukrainischen Behörden kamen dabei mindestens 34 Menschen ums Leben und 117 wurden verletzt, wie der «MDR» berichtet.
Innenminister Ihor Klymenko bezeichnete den Angriff als vorsätzliche Tötung von Zivilisten an einem christlichen Feiertag. Viele Opfer befanden sich zum Zeitpunkt des Angriffs in Autos, öffentlichen Verkehrsmitteln oder Gebäuden, so die Nachrichtenagentur «dpa».

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von einem schrecklichen Angriff und forderte eine internationale Reaktion. Er betonte, dass es sich um ein Kriegsverbrechen handele, das die Weltgemeinschaft nicht ignorieren dürfe, wie die «Tagesschau» berichtet.
Internationale Reaktionen auf das Bombardement
Der Angriff auf Sumy löste weltweit Empörung aus und wurde von zahlreichen Staatsoberhäuptern verurteilt. US-Präsident Trump nannte den Angriff derweil eine «schreckliche Sache» und sprach von einem möglichen Irrtum Russlands, wie der BR berichtet.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bezeichnete die Attacke als Beleg für Russlands Verachtung des Völkerrechts und forderte energische Massnahmen gegen Moskau. Auch der britische Premierminister Keir Starmer sprach auf X von einem «schweren Kriegsverbrechen».
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sowie Deutschlands Kanzler Olaf Scholz äusserten sich ebenfalls mit deutlichen Worten. Scholz sprach von «schrecklichen Bildern» aus Sumy und betonte laut «Tagesschau» Deutschlands Unterstützung für die Ukraine.
Russland schweigt zu Angriff auf Sumy
Russland hat sich bisher nicht offiziell zu dem Angriff geäussert. Experten vermuten jedoch gezielte Angriffe auf zivile Ziele, die strategisch keine militärische Bedeutung haben, wie «MDR» berichtet.

Seit Beginn des Krieges im Februar 2022 wurden laut UN-Beobachtungsmission über 12'000 Zivilisten in der Ukraine getötet. Der Angriff ist nicht der erste, bei dem Russland für schwere Verstösse gegen das humanitäre Völkerrecht verantwortlich gemacht wird.
Der Zeitpunkt des Angriffs – ein bedeutender kirchlicher Feiertag – wird von ukrainischen Offiziellen als bewusste Provokation gewertet.
Kriegs- und Völkerrecht verbietet Bombardierung von Zivilisten
Das humanitäre Völkerrecht verbietet vorsätzliche Angriffe auf Zivilisten und zivile Infrastruktur. Laut den Genfer Konventionen gelten solche Handlungen als Kriegsverbrechen, da sie unverhältnismässige Schäden verursachen können.
Die Haager Landkriegsordnung untersagt Angriffe auf unverteidigte Städte oder Wohngebiete ausdrücklich. Laut Zusatzprotokoll I sind Flächenbombardierungen unzulässig, wenn sie keine klaren militärischen Ziele verfolgen oder unverhältnismässige Verluste an Menschenleben verursachen.