Kiew weist neues Moskauer Gesprächsangebot zurück
Das Wichtigste in Kürze
- Moskau soll der ukrainischen Führung ein neues Gesprächsangebot gemacht haben.
- Nur wenige Stunden zuvor kündigte Russland an, sich aus Cherson zurückzuziehen.
- Kiew hat das Angebot abgelehnt.
Die ukrainische Führung hat ein neues Gesprächsangebot Moskaus am Mittwoch als «neue Nebelkerze» zurückgewiesen. «Russische Beamte beginnen, Gesprächsangebote immer dann zu unterbreiten, wenn die russischen Truppen Niederlagen auf dem Schlachtfeld erleiden», schrieb Aussenamtssprecher Oleh Nikolenko auf Facebook.
Die russische Militärführung hatte wenige Stunden zuvor den Abzug aus dem besetzten Gebieten der Region Cherson auf der rechten Seite des Dnipro angekündigt. Mit dem neuen Dialogangebot spiele Russland lediglich auf Zeit, um seine Truppen neu zu sortieren und zu verstärken, und um dann «neue Wellen der Aggression» einzuleiten.
In Moskau hatte Russlands Aussenamtssprecherin Maria Sacharowa am Nachmittag die Bereitschaft Russlands zu Gesprächen «auf Grundlage der aktuellen Realitäten» angeboten. Damit war der aktuelle Stand an den Fronten gemeint. «Wir sind weiterhin zu Gesprächen bereit, wir haben sie nie verweigert», sagte sie.
Kiew hat bereits mehrere Verhandlungsangebote aus Moskau abgelehnt, fordert als Vorleistung den kompletten Rückzug russischer Truppen aus der Ukraine, auch von der Halbinsel Krim.