Kleiner französischer Ort ringt um Einführung von Strassennamen

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Ein Dorf in Frankreich hat bis heute keine Namen für seine Strassen. Das will die Bürgermeisterin ändern – doch es gibt Protest.

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Ein Strassenschild in Genf – ein Bild, das es auch in Faux-la-Montagne künftig geben soll. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im französischen Ort Faux-la-Montagne sollen Strassennamen eingeführt werden.
  • Einige Bewohner wehren sich jedoch gegen die Pläne.
  • Sie befürchten eine Urbanisierung und eine Zunahme von Amazon-Paketen.

Nach Hunderten von Jahren ohne sorgt die geplante Einführung von Strassennamen im kleinen Ort Faux-la-Montagne in der Mitte Frankreichs für Protest. Das berichtete der Sender France bleu. Zwar hat Bürgermeisterin Catherine Moulin die Bewohner eingeladen, gemeinsam über Strassennamen nachzudenken.

Zustelldienste fänden sich nicht immer zurecht, ebenso ergehe es privaten Pflegediensten, meint sie. Doch die Verfasser eines anonymen Protestschreibens, das die Einwohner in ihren Briefkästen fanden, argumentieren, Strassennamen erleichterten es Firmen wie Amazon, mit ihrem Warenangebot auch den Ort Faux-la-Montagne zu erobern. Und das sei nicht gut.

Strassennamen im Kopf

Eine andere Einwohnerin befürchtet mit der Einführung von Namen eine unnötige Urbanisierung. Man habe durchaus Strassennamen, aber nicht auf Schildern, sondern nur im Kopf. «Dort ist die hintere Strasse, und die da drüben nenne ich die Strasse der alten Damen, weil es dort viele alte Frauen gibt.» Ausserdem weise man dem Briefträger immer den Weg, wenn es ein Problem gibt.

Aber die Postbotenprobleme häuften sich seit einiger Zeit, erfuhr der Sender BFMTV, weil die Post verstärkt auf Aushilfskräfte setzt, statt wie früher einen Boten sein ganzes Berufsleben lang im Ort einzusetzen. Nach einem Dekret von 1994 sind Strassennamen und Hausnummern in Frankreich zwar erst in Orten ab 2000 Einwohnern Vorschrift. Dennoch will der Gemeinderat nun bis Jahresende eine Lösung finden.

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