Klimaaktivistin Neubauer will Druck auf Parteien hochhalten
Im Zuge der Corona-Krise ist es um die «Fridays for Future»-Bewegung etwas stiller geworden. Verschwunden ist sie aber nicht. Aktivistin Luisa Neubauer stellt klar: «Wir werden Druck aufbauen.»
Das Wichtigste in Kürze
- Die deutsche Klimaaktivistin Luisa Neubauer will im kommenden Wahljahr mit der Bewegung Fridays for Future die Parteien stärker bei den Klimazielen in die Pflicht nehmen.
«Es geht darum, dass die Parteien zeigen, dass sie Paris einhalten wollen und das auch artikulieren können in ihren Programmen», sagte Neubauer im Hinblick auf die anstehende Bundestagswahl 2021. Das sei der Anspruch, der vom Pariser Klimaabkommen abgeleitet sei. «Wir werden alles dafür tun, den Druck entsprechend aufzubauen», sagte sie der Deutschen Presse-Agentur.
«Was wir verhindern müssen ist, dass eine weitere Legislaturperiode darüber gestritten wird, ob Klimaschutz gefragt ist, ob Klimaschutz gewollt wird», betonte Neubauer. Das sei keine Frage der Parteifarbe, sondern des politischen Willens, sagte sie auf die Frage nach ihrem Wunsch-Wahlergebnis. Es könne nicht angehen, dass im Jahr 2020 über mehrere Kanzlerkandidaten gesprochen werde, «bei denen zumindest ein Grossteil immer wieder unter Beweis stellt, dass sie im Kern nicht verstanden haben, worum es hier geht», führte Neubauer aus.
Beim Pariser Abkommen, das vorsieht den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, habe die Regierung eine Linie gezogen und gesagt, «das ist das maximale Leid, das wir der Menschheit zufügen können», erklärte Neubauer. «Das ist der maximale Kompromiss, und nun stellt sich die Frage, wie wir dahinkommen.»
Neubauer startet an diesem Dienstag ihren Podcast. In «1,5 Grad» geht es nach ihrer Aussage um Auswirkungen und Lösungsansätze der weltweiten Klimakrise. Die 24 Jahre alte Neubauer ist vielen bekannt durch die Proteste der Klimabewegung Fridays for Future.