In England streiken ab heute zahlreiche Klinikkräfte. Sie fordern vom Gesundheitsdienst NHS höhere Löhne.
Streikende Assistenzärzte des NHS in Leicester. Foto: Jacob King/PA/dpa
Streikende Assistenzärzte des NHS in Leicester. Foto: Jacob King/PA/dpa - sda - Keystone/PA Wire/Jacob King

Das Wichtigste in Kürze

  • Klinikkräfte in England streiken für höhere Löhne im Gesundheitsdienst NHS.
  • Dieses Mal schliessen sich Beschäftigte der Intensivpflege, Chemotherapie und Dialyse an.
  • Die Regierung bietet fünf Prozent mehr Lohn, aber Gewerkschaften lehnen ab.
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Im erbitterten Tarifstreit beim britischen Gesundheitsdienst NHS haben am Montag zahlreiche Klinikmitarbeiter gestreikt. Um ihrer Forderung nach stärkeren Lohnerhöhungen Nachdruck zu verleihen, legten am Sonntagabend auch erstmals Beschäftigte der Bereiche Intensivpflege, Chemotherapie und Dialyse die Arbeit nieder. In London war ein Protestmarsch geplant. Die Gewerkschaft Royal College of Nursing (RCN) hatte eine Grundversorgung während des bis Montagabend angesetzten Streiks zugesagt.

Für diesen Dienstag sind neue Verhandlungen mit anderen Gewerkschaften angesetzt. Die Regierung bietet bisher fünf Prozent mehr Lohn sowie eine Einmalzahlung von mindestens 1655 Pfund.

Gewerkschaftsführung empfiehlt Annahme

Gesundheitsminister Steve Barclay nannte die Weigerung von RCN, an den Gesprächen teilzunehmen, respektlos. Zwar hatte die Gewerkschaftsführung ihren Mitgliedern empfohlen, das Angebot anzunehmen – doch diese votierten bei einer Abstimmung dagegen. RCN-Chefin Pat Cullen warnte, die Streiks könnten bis Weihnachten dauern. Auch die Gewerkschaft Unite lehnte das Angebot ab, hingegen akzeptierten die Gewerkschaften GMB und Unison die Offerte.

Der Tarifstreit tobt bereits seit Monaten, wiederholt kam es zu Streiks. Der NHS ist massiv unterfinanziert, Millionen Menschen warten auf Operationen, Wartezeiten bei Rettungswagen und Notaufnahmen betragen teils mehrere Stunden.

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