Königin Margrethe II. feiert in der Krise ihren 80. Geburtstag
Am 16. April wird die Königin von Dänemark 80 Jahre alt. Wegen der Corona-Pandemie muss Margrethe II. ihren Geburtstag ohne grosse Party feiern.

Das Wichtigste in Kürze
- Am 16. April wird die Königin von Dänemark 80 Jahre alt.
- Wegen der Corona-Krise muss Margrethe II. ihren Geburtstag aber ohne grosse Party feiern.
- Dies verkündete sie bereits Mitte März.
Es war alles bis ins Detail geplant für die Festtage zu Ehren der Königin: Ausstellung, Pressekonferenz, Gala im Königlichen Theater, Weckruf auf Schloss Fredensborg. Darauf folgen der Gruss vom Balkon von Schloss Amalienborg, der Empfang im Kopenhagener Rathaus und die Kutschfahrt.
Im ganzen Land sollte der Dannebrog, Dänemarks stolze Nationalflagge, nur für die oberste Mutter des Königreichs geschwenkt werden. Doch die rot-weisse Party zu Ehren von Königin Margrethe II. fällt aus. Stattdessen hat die Corona-Krise auch Deutschlands nördlichstes Nachbarland fest in ihrem Griff.
Margrethe II. äussert aussergewöhnlichen Geburtstagswunsch
An zwei wesentlichen Dingen ändert sich jedoch trotz allem nichts in Dänemark: Zum einen wird die Königin auch ohne grosse Feier am nächsten Donnerstag (16. April) 80 Jahre alt. Zum anderen bleibt sie auch in der grössten Krise seit ihrer Thronbesteigung 1972 ihrer so unkonventionellen wie pragmatischen Art treu.

Dies äusserte sich zuletzt in einem ganz besonderen Geburtstagswunsch: Die Blumensträusse, die sie zum Geburtstag erhalte, sollten bitte nicht zu ihr, sondern an die vielen älteren Mitbürger geschickt werden. Diese hätten es derzeit besonders schwer, forderte Margrethe II. in einer Erklärung des Königshauses.
Königin sagte Geburtstagsfeier bereits Mitte März ab
An der allgegenwärtigen Corona-Pandemie führt aber auch zum royal-runden Geburtstag im Staate Dänemark kein Weg vorbei: Alle Feierlichkeiten und sonstigen Geburtstagsaktivitäten hat Margrethe II. mit einiger Vorlaufzeit abgesagt.
Bereits Mitte März erklärte sie dazu: «Wir alle haben eine Verantwortung, aufeinander zu achten und zusammen dazu beizutragen, dass Dänemark gut durch die grossen Herausforderungen kommt.»

Seit Margrethes Thronbesteigung vor über 48 Jahren hat nichts das tägliche Leben der Dänen so durcheinandergewirbelt wie das neuartige Coronavirus. Die Grenzen nach Deutschland, Schweden und Norwegen wurden geschlossen. Auch Restaurants, Cafés, Theater sowie viele weitere Freizeiteinrichtungen wie Fitness- und Sonnenstudios sind seit Wochen dicht.
Margrethe II. ist sich Ausnahmesituation bewusst
Kindergärten und Schulen bis zur fünften Klasse dürfen ab Mittwoch zumindest vorsichtig wieder öffnen. Zudem gilt ein öffentliches Versammlungsverbot für mehr als zehn Personen. Eine grosse Geburtstagsparty zu Ehren der Königin macht das praktisch unmöglich.
Margrethe ist sich der Ausnahmesituation bewusst. Dies zeigte sie in einer äusserst seltenen und live im Fernsehen übertragenen Ansprache an ihr Volk am 17. März zeigte.

So sagte die sonst unentwegt lächelnde Monarchin darin mit ungewohnt ernster Miene, aber in ihrer typisch direkten Art: «Einige veranstalten immer noch Feste und runde Geburtstage. Das ist gedankenlos. Und das ist vor allem rücksichtslos.»
Zugleich richtete sie einen Appell an ihre Landsleute: «Der Rat der Behörden ist eigentlich recht einfach: Wascht eure Hände, haltet Abstand, vermeidet körperlichen Kontakt. Bleibt zu Hause.»