Königsfamilien planen Alternativprogramme für ihre Sommerferien
Wegen der Pandemie können Royals weltweit ihren Sommerurlaub-Traditionen nicht nachkommen. Einige der Königsfamilien planen nun Alternativprogramme.
Das Wichtigste in Kürze
- Viele Königsfamilien fahren im Sommer traditionell an denselben Ort.
- Nun müssen die Royals wegen der Corona-Pandemie umplanen.
- Einige Familien verraten nicht, wo es diesen Sommer hingeht.
Der Sommerurlaub ist auch für viele Königsfamilien eine liebgewonnene Tradition. Die einen verbringen die Zeit ganz privat, andere zeigen sich dann auch öffentlich. Doch die Corona-Pandemie geht selbst am königlichen Urlaub nicht spurlos vorbei. So wie alle anderen Bürger auch, planen die Familien um. Ein Überblick:
Grossbritannien
Die britische Königin Elizabeth II. (94) verbringt normalerweise den Sommer auf ihrem Landsitz Schloss Balmoral in den schottischen Highlands. Doch sie und ihr 99 Jahre alter Mann Prinz Philip sind wegen der Corona-Pandemie seit Mitte März auf Schloss Windsor. Sie gelten wegen ihres hohen Alters als besonders gefährdet.
Ob sie trotzdem in diesem Jahr auf ihren Landsitz fahren wird? Der Palast wollte das Thema auf Anfrage nicht kommentieren. Glaubt man aber der britischen Boulevardpresse, wird sich die Queen kaum davon abhalten lassen. Reiten, wandern, mit Hunden Gassi gehen, picknicken:
In Balmoral sei sie «am glücklichsten» sagte einmal die Queen-Enkelin, Prinzessin Eugenie, in einer Dokumentation zum 90. Geburtstag der Monarchin. Balmoral sei ein «magischer Ort», an dem die Queen richtig ausspannen könne. Dies erzählte Gräfin Sophie, die Ehefrau von Prinz Edward, in derselben Dokumentation.
Auch Prinz Philip scheint dort ganz in seinem Element: Vor Jahrzehnten liess er sich dort schon beim Hantieren mit Angelruten und beim Grillen filmen. Das Paar bleibt üblicherweise mehrere Wochen bis weit in den September hinein. Nacheinander kommen die anderen Mitglieder der Royals zu Besuch. Das zumindest könnte schwierig werden.
Schweden
Gerade für Kronprinzessin Victoria (43) stand eigentlich ein festlicher Sommer bevor: erst der zehnjährige Hochzeitstag mit Prinz Daniel Mitte Juni, dann ihr Geburtstag am 14. Juli.
Grössere Feiern mussten für die schwedische Thronfolgerin aber beide Male coronabedingt ausfallen. «Wenn ich mir eine Sache zum Geburtstag wünschen kann, dann, dass wir alles Mögliche tun, um weiter durchzuhalten.» Dies erklärte sie in einem Instagram-Video.
Den Ehrentag verbrachte Victoria dennoch wie gewöhnlich auf Schloss Solliden auf Öland. Dort wo die Königsfamilie nach Angaben des Hofes auch den Grossteil des Sommer weilen wird. Eine wird dabei fehlen: Prinzessin Madeleine (38). Victorias jüngere Schwester lebt mit ihrem Mann Christopher O'Neill (46) und ihren drei gemeinsamen Kindern im US-Staat Florida.
Dort, wo die Corona-Lage derzeit alles andere als gut ist. Madeleine hätte sich gewünscht, wie üblich im Sommer nach Schweden zu kommen, sagte Hofsprecherin Margareta Thorgren der schwedischen Zeitung «Expressen». Wegen der Pandemie und den in den USA geltenden Corona-Beschränkungen wird daraus diesmal aber nichts.
Dänemark
Kronprinz Frederik (52) verbringt die ersten Wochen der Schulferien wie in jedem Jahr nahe der deutsch-dänischen Grenze entfernt: Zusammen mit seiner Frau Kronprinzessin Mary (48) und den vier gemeinsamen Kindern spannt der dänische Thronfolger auf Schloss Graasten (Gravenstein). Rund 20 Kilometer nordöstlich von Flensburg aus.
In das dortige Sommeranwesen der königlichen Familie wird - laut Kalender des Königshauses - am 21. Juli auch Königin Margrethe II. (80) reisen. Auf eine Reise, die Margrethe mit ihrem 2018 verstorbenen Prinzen Henrik erworben hatte, verzichtet die Monarchin.
Belgien
Das belgische Königshaus gibt sich mit Blick auf die royalen Reisepläne höchst verschlossen. Über das Privatleben der königlichen Familie berichte man grundsätzlich nicht, sagte ein Sprecher. Nur so viel: Einen Teil verbringen Königin Mathilde und König Philippe mit ihren Kindern, Elisabeth (18), Gabriel (16), Emmanuel (14) und Eléonore (12).
Und: Die behördlichen Vorgaben in Sachen Coronavirus würden natürlich eingehalten. Die königliche Familie war in den vergangenen Wochen mehrfach gemeinsam unterwegs. Ende Juni ging es erst auf gemeinsame Radtour durch die Provinz Limburg, dann in die Ardennen. Inklusive einem Familienfoto mit den ehemaligen Monarchen König Albert und Königin Paola in den Bergen.
Niederlande
Die Koffer waren schon gepackt, als die niederländische Königsfamilie am Freitag noch einen allerletzten Pflichtauftritt absolvierte: Der traditionelle Fototermin zu Beginn der Sommerferien. Farblich aufeinander abgestimmt in Himmelblau und Weiss und sichtlich entspannt. So präsentierten sich König Willem-Alexander (53), Königin Máxima (49) und die drei Prinzessinnen Amalia (16), Alexia (15) und Ariane (13).
In diesem Jahr schloss der Fototermin auch für die Oranje-Familie eine besondere Periode ab. Die Corona-Krise war für die Prinzessinnen nicht leicht, räumten deren Eltern ein.
Monatelang durften sie nicht zur Schule gehen, sondern mussten selbstständig lernen. «Das war nicht einfach», sagte Máxima. Am Ende hätten sie sich daran gewöhnt. «Die Zeugnisse waren sehr gut.»
Vater Willem-Alexander witzelte noch: Er habe nie gedacht, dass seine Töchter jemals «die Schule vermissen würden». Wo die Familie jetzt die Sommerferien verbringen wird, darüber schweigt der Hof. Doch eine Fernreise etwa zu der argentinischen Familie von Máxima scheint in Corona-Zeiten ausgeschlossen.
Königliche Beobachter sind sich sicher, dass die Oranje-Familie wie auch 2019 ihren Sommerurlaub in ihrer Villa in Griechenland verbringen wird. Schliesslich hat sich Willem-Alexander zu Beginn der Corona-Krise ein neues Speedboat gekauft.
Willem-Alexander brach mit der Familientradition, Ferien in Italien zu verbringen. In der Toskana hat seine Mutter, Prinzessin Beatrix, noch eine Villa im Chianti.
Erst vor wenigen Wochen waren Unbekannte in das Haus in Tavarnelle Val di Pesa eingedrungen. Es wurde nichts gestohlen und es war auch keiner der Oranje-Familie anwesend. In Holland sorgte man sich trotzdem um die Sicherheit der Familie.
Monaco
Das Fürstentum Monaco hält sich mit privaten Einblicken generell eher zurück. Wo Fürst Albert II. (62), Charlène (42) und die Zwillinge Gabriella und Jacques (5) in diesem Sommer urlauben, wurde nicht mitgeteilt.
Ein Eintrag der Fürstin auf Instagram lässt aber vermuten, dass die Familie eher in heimischen Gefilden unterwegs ist: Auf einem Foto sind ein Sonnenuntergang und das Meer zu sehen. Ein Mensch auf einem Waterbike fährt in Richtung des Horizonts.
Die Fürstin trainiert derzeit für ein Charity-Wasserrad-Rennen ihrer Stiftung im September. Dabei wollen die Teilnehmer die Strecke zwischen der Hafenstadt Calvi in Korsika und dem Jachtclub von Monaco zurücklegen. Dies erklärte Charlène in einem Interview mit «Corse Matin».
Der Stadtstaat Monaco liegt direkt an der Mittelmeerküste. Im Nachbarland waren die Franzosen wegen der Coronavirus-Pandemie aufgerufen worden, sich diesen Sommer auf nationale Reiseziele zu beschränken.