Kreml: Keine ausländischen Staatschefs bei Militärparade am 9. Mai
Das Wichtigste in Kürze
- Am 9. Mai hält Russland in Moskau eine Militärparade ab.
- Ausländische Staatschefs werden diesmal nicht eingeladen.
- Es sei kein Jubiläum, erklärt Kremlsprecher Dmitri Peskow den Grund.
Russland wird zu seiner traditionellen Militärparade am 9. Mai nach Kremlangaben keine ausländischen Staatschefs einladen. Die Parade soll anlässlich des 77. Jahrestages über den Sieg der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg abgehalten werden.
«Die Sache ist die, dass es kein Jubiläum ist diesmal», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag russischen Agenturen zufolge.
In der Vergangenheit hatte es schon Jahre ohne Einladungen gegeben, aber auch solche, in denen Staatschefs auch bei Nicht-Jubiläen anwesend waren. An der Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau nehmen rund 11'000 Soldaten teil.
«Das ist unser Feiertag»
Ein Grund für das Fehlen von ausländischen Staats- und Regierungschefs in diesem Jahr dürfte nicht zuletzt Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine sein, den niemand durch seine Anwesenheit unterstützen will. Auch westliche Diplomaten in Russland wollen wegen des Blutvergiessens in der Ukraine der Parade in diesem Jahr fernbleiben und eine mögliche Einladung ablehnen.
«Das ist unser Feiertag, das ist ein heiliger Feiertag für ganz Russland und für alle Russen. Aber ausländische Führer haben wir nicht eingeladen», sagte Peskow.
Die Proben für die grösste Militärparade Russlands laufen bereits. Neben den Soldaten wird nach Angaben des Verteidigungsministeriums viel Militärtechnik zu sehen sein. Auch Panzer und Raketen sollen wieder durch das Zentrum der russischen Hauptstadt rollen.
Acht Kampfflugzeuge sollen zudem am Himmel über dem Roten Platz den Buchstaben «Z» formen, der das offizielle Symbol ist für Russlands «militärische Spezial-Operation» in der Ukraine. Wer in Russland öffentlich das Wort Krieg verwendet, riskiert eine Verfolgung durch die Behörden sowie eine Strafe. Es gab bereits Tausende Festnahmen bei Anti-Kriegs-Protesten. Kritik an dem Vorgehen des russischen Militärs in der Ukraine kann mit Haftstrafen geahndet werden.