Kremlchef Putin kritisiert Nawalnys Film und Proteste in Russland

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Russland,

Russlands Präsident Wladimir Putin hat die in einem Video seines Gegners Alexej Nawalny verbreiteten Vorwürfe zurückgewiesen, er besitze einen riesigen Privatpalast am Schwarzen Meer.

Wladimir Putin, Präsident von Russland, nimmt per Videokonferenz an einem Treffen mit Universitätsstudenten anlässlich des russischen Studententags teil. Foto: Mikhail Klimentyev/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa
Wladimir Putin, Präsident von Russland, nimmt per Videokonferenz an einem Treffen mit Universitätsstudenten anlässlich des russischen Studententags teil. Foto: Mikhail Klimentyev/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa - sda - Keystone/Pool Sputnik Kremlin/AP/Mikhail Klimentyev

Das Wichtigste in Kürze

  • «Nichts von dem, was dort als mein Eigentum gezeigt wird, gehört mir oder meinen engsten Verwandten - und gehörte auch nie.

Niemals«, sagte Putin am Montag bei einem Online-Gespräch mit Studenten. Ein junger Mann hatte dem Präsidenten eine Frage zu dem nach wenigen Tagen schon fast 87 Millionen Mal bei Youtube aufgerufenen Video mit dem Titel »Ein Palast für Putin« gestellt. Zuvor hatte bereits Putins Sprecher den Film als »Unsinn« bezeichnet.

Der Kremlchef sagte, dass er sich den fast zweistündigen Streifen aus Zeitmangel nicht angesehen habe. Allerdings hätten ihm Mitarbeiter Auszüge der «Kompilation» vorgelegt.

Der Film und die Inhaftierung Nawalnys waren am Samstag Auslöser beispielloser Proteste in mehr als 100 Städten mit vielen Verletzten und Tausenden Festnahmen. Putin meinte dazu, dass sich Bürger und Polizei an die Gesetze halten müssten. Die Organisatoren verglich er mit «Terroristen».

In Russland werden schon seit Monaten wegen der Corona-Pandemie keine Demonstrationen mehr erlaubt - Menschenrechtler beklagen deshalb einen Missbrauch der Situation um das Coronavirus, um den Protest zu unterdrücken. Putin warf den Organisatoren vor, Minderjährige zur Teilnahme an den Protesten verleitet zu haben. «So handeln Terroristen, die Frauen und Kinder vorschieben», sagte er.

Nawalnys Team rief für den 31. Januar zu neuen landesweiten Protesten auf - für die Freilassung des Kremlgegners und gegen Putin. Die Politologin Tatjana Stanowaja meinte, dass Putin mit seinem Kommentar zu Nawalnys Film anerkenne, dass der «Volkszorn» gerechtfertigt sei. Allerdings stelle sich die Frage, ob die Menschen Putin glaubten. Ohne Antwort dazu, wem der Palast gehört, sei das «lächerlich».

Das Grundstück mit dem Palast am Schwarzen Meer ist dem Film zufolge fast 40 Mal so gross wie Monaco und soll bereits mehr als 100 Milliarden Rubel (1,18 Milliarden Franken) verschlungen haben. Nach Darstellung Nawalnys sind die Besitzverhältnisse verschleiert worden. Finanziert worden sein soll alles aus Schmiergeldern, die Oligarchen und Putins enge Vertraute in den Staatskonzernen gezahlt hätten. In dem Video werden erstmals Drohnenaufnahmen, Augenzeugen und Dokumente gezeigt.

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