Kreuzfahrtbranche verhängt weltweit Schiffsverbote wegen Coronavirus
Aus Sorge vor dem neuartigen Coronavirus nehmen alle Kreuzfahrtreedereien des globalen Branchenverbands Clia keine Besatzungsmitglieder oder Passagiere mehr an Bord, die in letzter Zeit in China waren.
Das Wichtigste in Kürze
- Alle Gäste und Besatzungsmitglieder mit kürzlichem Aufenthalt in China betroffen.
Das teilte der deutsche Ableger der Cruise Line International Association (Clia) am Montag in Hamburg mit. Das Schiffsverbot gelte für alle Menschen, die innerhalb der vergangenen 14 Tage vom oder über das chinesische Festland gereist seien.
Alle Mitgliedsreedereien stünden in engem Kontakt mit Gesundheitsexperten und Aufsichtsbehörden und passten ihre Richtlinien und Abläufe laufend an, teilte der internationale Unternehmensverband mit. Dazu gehörten auch potenzielle Änderungen von Reiserouten. Die Branche sei äusserst erfahren im Umgang mit Gesundheitsthemen, ihre Schiffe verfügten über entsprechende Ausrüstungen.
Die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in China sorgt weltweit für Besorgnis. Infektionen führen bei einem Teil der Betroffenen zu schweren Lungenentzündungen. In China erkrankten nach aktuellen Behördenangaben mehr als 17.000 Menschen, 361 starben. Auch in anderen Ländern gibt es vereinzelte Infektionen. In Deutschland sind es derzeit zehn.
Zu Clia gehören alle grossen internationalen Reedereien der Kreuzfahrtbranche wie MSC, Carnival, Costa, Royal Carribean und Norwegian Cruise Line. Auch die deutsche Aida-Reederei gehört dazu, sie ist eine Carnival-Tochter.