Kriminalität in deutschen Bahnhöfen geht durch die Decke
Deutsche Bahnhöfe haben ein Problem mit der Kriminalität: Je nach Delikt-Art ist die Anzahl der Straftaten um über 40 Prozent gestiegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Kriminalität an deutschen Bahnhöfen steigt um bis zu über 40 Prozent.
- Mitverantwortlich dürfte das Neun-Euro-Ticket sein.
- Erst vor wenigen Tagen kam es sogar nahe der Schweizer Grenze zu einer Messerstecherei.
Deutsche Bahnhöfe kämpfen mit einer massiven Zunahme an Delikten. Gab es an Bahnhöfen 2019 noch 11'600 Körperverletzungen, waren es 2022 satte 14'155. Das entspricht einem Anstieg von 22 Prozent, wie die «Bild» berichtet.
Prozentual gesehen am höchsten angestiegen ist die Anzahl von Gewaltdelikten mit Messer-Einsatz: Hier besteht eine Zunahme von 44,5 Prozent (von 299 auf 432). Dicht gefolgt von Sexualdelikten mit einer Zunahme von 43 Prozent (von 1184 auf 1693). Einzig «Straftaten gegen das Leben» erlebten keinen Anstieg, wie ein geheimes Dokument der Bundespolizei zeigt.
Die meisten Tätlichkeiten würden von Juni bis August registriert, insbesondere in den Bereichen Bedrohungen und Körperverletzungen. Das stehe vermutlich im Zusammenhang mit überfüllten Bahnen wegen des «9-Euro-Tickets».
Unter dem Strich gebe es aber weniger Fahrgäste als noch vor der Corona-Pandemie. Darum sei die Kriminalitätsentwicklung besonders besorgniserregend.
Delikte auch nahe der Schweizer Grenze
Als regionaler Brennpunkt gilt Nordrhein-Westfalen, wo 4501 Delikte registriert worden sind.
Gleichzeitig kommt es auch zu Vorfällen nahe der Schweizer Grenze: Erst vor wenigen Tagen kam es in Villingen-Schwenningen (D) zu einer Messerstecherei zwischen zwei Männer-Gruppen. Ein 30-Jähriger musste mit Stichverletzungen ins Spital eingeliefert werden.