Kritik an Angriffen von Klimaaktivisten in deutschen Museen
Die Angriffe auf Kunstwerke in Museen würden lediglich Gespräche über stärkere Sicherheitsmassnahmen auslösen, so Kulturstaatsministerin Claudia Roth.
Das Wichtigste in Kürze
- Kulturstaatsministerin Claudia Roth kritisiert die jüngsten Attacken der Klimaaktivisten.
- Sie habe zwar Verständnis und Respekt für die jungen Menschen.
- Jedoch würden die Angriffe auf Gemälde gerade nicht zu mehr Aufmerksamkeit führen.
Die deutsche Kulturstaatsministerin Claudia Roth bezweifelt, dass Angriffe auf Museen wirklich mehr Aufmerksamkeit für den Kampf gegen den Klimawandel bringen.
«Ich habe sehr viel Verständnis und Respekt dafür, dass aktuell vor allem junge Menschen um mehr Aufmerksamkeit für die Klimakatastrophe kämpfen und die Öffentlichkeit mit Protestaktionen wachrütteln wollen», teilte die Grünen-Politikerin am Montag mit.
Kunst und Klimaschutz sollten nicht gegeneinander ausgespielt werden
«Die Angriffe auf unersetzliche Kunstwerke führen aber gerade nicht zu mehr Aufmerksamkeit für die Sache», hiess es in der Stellungnahme. «Stattdessen wird jetzt vor allem über Kartoffelbrei, Schutzglas und Sicherheitsmassnahmen diskutiert. Wir dürfen Kunst und Klimaschutz nicht gegeneinander ausspielen.»
«Wenn die Aktionen in dieser Form weitergehen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis tatsächlich ein Kunstwerk unwiederbringlich beschädigt wird», warnte Roth in der Mitteilung. «Aber auch schon jetzt sind die Konsequenzen spürbar: Museen müssen ihre Sicherheitsvorkehrungen verstärken, zum Schaden für die Zugänglichkeit von Kunst, zum Schaden für Museen als offene Orte der Begegnung.»
Klimaaktivisten hatten mehrfach den Betrieb in Museen in Deutschland gestört. Vor rund einer Woche schütteten sie eine Flüssigkeit auf ein mit Glas geschütztes Bild von Claude Monet im Potsdamer Museum Barberini. Am Sonntag klebten sich zwei Frauen im Berliner Museum für Naturkunde an Metallstangen unter Dinosaurierskeletten fest. Die Gruppe «Letzte Generation» fordert entschlossenere Massnahmen gegen den Klimawandel.