KTM in der Krise: Wie lange dauert der Produktionsstopp?
Der österreichische Motorradhersteller KTM kämpft mit finanziellen Schwierigkeiten und strategischen Herausforderungen.
Seit dem 13. Dezember ruht die Produktion beim insolventen Motorradhersteller KTM in Mattighofen. Ursprünglich war geplant, den Stillstand bis Ende Februar 2025 aufrechtzuerhalten.
Nun wird offenbar eine Verlängerung bis Ende März in Betracht gezogen. Ziel ist es, in dieser Zeit die hohen Lagerbestände abzuverkaufen.
Diese mögliche Ausdehnung sorgt für Unruhe bei Beschäftigten und Lieferanten. Viele hoffen auf eine Rückkehr zur Normalität nach der Abstimmung über den Sanierungsplan.
Abstimmung über Sanierungsplan bei KTM
Der entscheidende Termin ist der 25. Februar 2025 am Landesgericht in Ried. An diesem Tag stimmen die Gläubiger über den vorgelegten Sanierungsplan ab.
Für die Produktionsmitarbeiter gilt derzeit eine Sonderregelung. Sie bleiben im Januar und Februar zu Hause, erhalten aber Lohn für eine 30-Stunden-Woche.
Auch die restliche Belegschaft reduziert ihre Arbeitszeit und verzichtet auf einen Teil des Gehalts. Die Situation bleibt für alle Beteiligten angespannt.
Nach Umsatz-Hoch folgt die Ernüchterung
KTM steht vor einem Wendepunkt. Das Unternehmen muss seine Finanzen ordnen und sich gleichzeitig neu aufstellen.
«Der Standard» berichtet, dass KTM bereits 2018 eine Innovationseinheit gründete. Diese sollte neue Geschäftsmodelle entwickeln.
Doch der Pandemie-Boom bremste den Wandel aus. Der Umsatz stieg zwischen 2020 und 2023 um fast eine Milliarde Euro, doch der Erfolg hatte seinen Preis.
Finanzielle Engpässe und verzögerte Gehaltszahlungen
Die finanzielle Lage spitzte sich zu. Laut «Nachrichten.at» konnten die Dezembergehälter erst am 27. Dezember ausgezahlt werden.
Die Arbeiterlöhne folgen am 15. Januar. Teile der Novembergehälter und das Weihnachtsgeld stehen noch aus, sie werden voraussichtlich im Januar über den Insolvenzentgeltfonds abgewickelt.
Die verzögerten Zahlungen sorgen bei der Belegschaft für Unmut.
Strategische Neuausrichtung notwendig
KTM muss nun einen schwierigen Balanceakt meistern. «Der Standard» betont die Notwendigkeit einer unternehmerischen Ambidextrie.
Das bestehende Motorradgeschäft muss wirtschaftlich geführt werden. Gleichzeitig muss KTM in neue Geschäftsfelder vorstossen.
Das Unternehmen sollte aktiver nach neuen Möglichkeiten suchen. Die Strategiefähigkeit der Führungskräfte muss ausgebaut werden.