MotoGP ohne KTM? Milliarden-Insolvenz führt offenbar zu Ausstieg
KTM plant offenbar einen Ausstieg aus der MotoGP: Der katastrophal verschuldete österreichische Motorrad-Hersteller kündigt das in seinem Insolvenzverfahren an.
Das Wichtigste in Kürze
- KTM stampft im Zuge seiner Milliarden-Insolvenz wohl sein MotoGP-Programm ein.
- Das geht aus einem Bericht zur ersten Gläubigerversammlung am Freitag hervor.
- Demnach soll das Engagement in der Motorrad-WM beendet werden – unklar ist, wann.
Sind die Tage von KTM in der MotoGP schon bald gezählt? Wie der «Alpenländische Kreditorenverband», kurz «AKV», am Freitag nach der 1. Gläubigerversammlung in der Milliarden-Insolvenz berichtet, ist eine der Kostensenkungsmassnahmen offenbar der Rückzug aus der Motorrad-WM.
Die KTM AG musste Ende November Insolvenz anmelden, die Schulden belaufen sich auf fast drei Milliarden Euro. Angestrebt wurde ein Insolvenzverfahren mit Eigenverwaltung – das Unternehmen soll selbstständig seine Sanierung vorantreiben. Teil des gesetzlichen Rahmens dafür sind Gläubigerversammlungen.
Die erste davon fand am Freitag am Landesgericht Ried im Innkreis statt – und die Anzeichen sind grundsätzlich positiv. Der Sanierungsverwalter habe etwa die Fortsetzung des Sanierungsverfahrens in Eigenverwaltung befürwortet, so die «AKV». Die anwesenden Gläubiger hätten dagegen keine Einwände gehabt.
KTM plant Rückzug aus der MotoGP – aber wann?
Allerdings ist unter den Reorganisations-Massnahmen ein Punkt aufgeführt, bei dem Motorsport-Fans das Schaudern kommen dürfte: «Um Kosten zu reduzieren, ist der Ausstieg aus MotoGP Moto3/Moto2 geplant.» Mit anderen Worten: Das Flaggschiff-Projekt von KTM in der Motorsport-Königsklasse steht vor dem Aus.
Unklar ist noch, wann genau der Rückzug erfolgen soll. Die Finanzierung der beiden Werksteams für 2025 soll bereits stehen, die Entwicklung wurde vorerst ohnehin gestoppt. Ein günstiger Zeitpunkt für einen Rückzug wäre nach der Saison 2026 – denn ab 2027 gilt ein umfassendes neues Reglement.
Denkbar wäre auch, dass es sich im AKV-Bericht lediglich um eine unglückliche Formulierung handelt. So könnte stattdessen der – schon länger spekulierte – Rückzug aus den Klassen Moto2 und Moto3 gemeint sein. Die Schreibweise im Bericht ist hier nicht eindeutig – ein kleiner Hoffnungsschimmer bleibt den Fans also ...