Das Schwimmen «oben ohne» in Berlins Bädern ist künftig für alle Personen gleichermassen erlaubt. Die Berliner Bäderbetriebe wollen ihre Haus- und Badeordnung nun «geschlechtergerecht» anwenden.
Die Erlaubnis des Oben-ohne-Badens für alle - also auch Frauen - stösst bei Männern auf grössere Zustimmung als bei weiblichen Befragten.
Die Erlaubnis des Oben-ohne-Badens für alle - also auch Frauen - stösst bei Männern auf grössere Zustimmung als bei weiblichen Befragten. - Annette Riedl/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Oben-Ohne-Baden in Berlins Schwimmbädern sollte künftig auch für Frauen kein Problem sein.
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In einer internen Anweisung sei klargestellt worden, dass das Schwimmen «oben ohne» für alle Personen gleichermassen erlaubt sei, teilte eine Sprecherin der Berliner Bäderbetriebe (BBB) mit. Das Unternehmen werde die Haus- und Badeordnung künftig «geschlechtergerecht» anwenden, hatte zuvor die Senatsverwaltung für Justiz, Vielfalt und Antidiskriminierung am Donnerstag mitgeteilt. Hintergrund ist laut Senatsverwaltung eine erfolgreiche Beschwerde bei der für das Antidiskriminierungsgesetz des Landes Berlin (LADG) zuständigen Ombudsstelle.

Der Fall hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt: Wegen ihres nackten Oberkörpers wurde eine Frau im Sommer 2021 eines Wasserspielplatzes im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick verwiesen. Aus Sicht der Ombudsstelle stellte dies eine Diskriminierung dar. Auf ihre Empfehlung ergänzte der Wasserspielplatz seine Nutzungsordnung.

Eine Klage gegen das Land Berlin auf finanzielle Entschädigung nach dem Antidiskriminierungsgesetz blieb jedoch erfolglos. Das Landgericht Berlin sah dafür im September 2022 keine Grundlage (Az. 26 O 80/22). Nach Angaben von Klägeranwältin Leonie Thum wurde Berufung gegen das Urteil eingelegt.

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