Landtagswahl in Hessen ergab grüne Sieger und schwarz rote Verlierer
Das Wichtigste in Kürze
- Heute Sonntag wählt Hessen seinen Landtag. Hochrechnungen zufolge liegen die Grünen vorne.
- CDU und SPD erzielen schlechte Ergebnisse. Die AfD schafft es erstmals in den Landtag.
CDU und SPD haben bei der Landtagswahl im deutschen Bundesland Hessen heute Sonntag eine schwere Niederlage erlitten. Nach ersten Hochrechnungen von ARD und ZDF bleibt die CDU von Ministerpräsident Volker Bouffier mit 27,4 bis 27,9 Prozent zwar stärkste Kraft. Die SPD mit Spitzenkandidat Thorsten Schäfer-Gümbel stürzte auf 20 Prozent (30,7). Es ist aber das schlechteste Ergebnis seit 1966. Die Grünen mit Vizeregierungschef Tarek Al-Wazir legten auf 19,5 bis 20 Prozent zu (11,1). Ob es für eine Fortsetzung der schwarz-grünen Koalition reicht, ist trotz deutlicher Zugewinne der Grünen noch unsicher.
Auch die in der grossen Koalition in Berlin mitregierenden Sozialdemokraten büssten massiv Stimmen ein. Die SPD fällt mit 19,8 bis 19,9 Prozent auf einen historischen Tiefststand, die Grünen gewinnen kräftig hinzu und haben mit 19,5 bis 19,7 Prozent sogar noch Chancen auf Rang zwei hinter der CDU. Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) räumt ein, dass die Streitigkeiten in der grossen Koalition in Berlin seiner Partei im hessischen Wahlkampf nicht geholfen hätten. Schwarz-Rot werde nun die «Sacharbeit in den Mittelpunkt» stellen und «zusammenrücken», kündigte er an.
Die deutsche Grünen-Chefin Annalena Baerbock hat sich begeistert über das gute Abschneiden ihrer Partei bei der Landtagswahl im Bundesland Hessen gezeigt. «So grün war Hessen noch nie», sagte sie heute Sonntagabend. «Die Klimakrise ist mitten in Deutschland angekommen.» Die Grünen hätten gerade auch in Hessen gezeigt, dass sie Antworten lieferten und nicht Probleme herbeiredeten.
Erstmals im hessischen Landtag vertreten ist die rechtspopulistische AfD, die 12 bis 13 Prozent verbuchte (4,1). Sie sitzt nun in allen 16 deutschen Landesparlamenten. Die Liberalen (FDP) kamen auf 7 bis 7,5 Prozent (5,0). Die Linke holte 6,5 Prozent (5,2) und liegt damit ebenfalls deutlich über die Fünf-Prozent-Hürde für den Einzug ins Parlament.