Laut Studie: Rassismus ist in England systemisch
Eine neue Studie der Denkfabrik Runnymede Trust zeigte, dass der Rassismus in England ein systemisches Problem ist.
Das Wichtigste in Kürze
- In England ist der Rassismus ein systemisches Problem.
- Das zeigt eine Studie der Denkfabrik Runnymede Trust.
- Eine Debatte über Rassismus läuft bei den Briten seit dem Eklat nach dem EM-Final.
Rassismus ist in England einer neuen Studie zufolge ein systemisches Problem. Diskriminierung wirke sich auch auf die Rechte aus, die Schwarze im grössten britischen Landesteil geniessen. Das teilte die Denkfabrik Runnymede Trust am Mittwoch mit.
«Gesetze, institutionelle Praktiken und gesellschaftliche Gepflogenheiten schaden weiterhin den BME-Gruppen. Infolgedessen ist es in England durchweg wahrscheinlicher, dass BME häufiger in Armut leben. Und schlecht bezahlter prekärer Arbeit nachgehen und an Covid-19 sterben.» Als BME (Black and minority ethnic) werden in Grossbritannien Schwarze und Angehörige anderer ethnischer Minderheiten bezeichnet.
Seit EM finale tobt Rassismus-Debatte
Seit dem Finale der Fussball-Europameisterschaft tobt in England eine Debatte über Rassismus. Nach der Niederlage im Elfmeterschiessen gegen Italien wurden die drei Fehlschützen im Internet rassistisch beleidigt. Dabei handelte es sich um Marcus Rashford, Jadon Sancho und Bukayo Saka.
Einige Vertreter aus Opposition und Gesellschaft, aber auch Nationalspieler Tyrone Mings gaben der Regierung von Premierminister Boris Johnson eine Mitschuld. Die Regierung wies dies zurück und verurteilte die Angriffe scharf.
Ungleichheiten bestünden in allen möglichen Bereichen wie Gesundheit, Wohnen, Strafjustiz, Bildung, Beschäftigung, Einwanderung und politischer Teilhabe, so die Denkfabrik weiter. Der Runnymede Trust betonte, Grossbritannien verstosse gegen seine Menschenrechtsverpflichtungen aus einem wichtigen UN-Vertrag zur Beseitigung der Rassendiskriminierung.