Laut Wagner-Chef über 5000 Häftlinge nach Ukraine-Krieg begnadigt
Mehr als 5000 von Russland im Ukraine-Krieg eingesetzte Häftlinge sind nach Angaben von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin begnadigt worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die gefürchtete Wagner-Gruppe hatte für den Ukraine-Krieg in Gefängnissen rekrutiert.
- Von den rund 50'000 Verurteilten sind mittlerweile rund 5000 begnadigt worden.
- Wagner-Chef Prigoschin behauptet, dass nur 0,3 Prozent davon rückfällig geworden sind.
Nur 0,31 Prozent der durch Wagner rekrutierten vorbestraften Kriegsheimkehrer seien im ersten Monat rückfällig geworden. Das sagte Prigoschin am Samstag auf dem Telegram-Kanal seines Pressedienstes.
Zumeist seien sie dabei gegen Kriegsgegner in Russland handgreiflich geworden. «Wir haben die Kriminalität in Russland auf ein Zehntel gesenkt. Dazu haben wir die ehemaligen Häftlinge besser erzogen als die Pioniere zu Sowjetzeiten», behauptete der 61-Jährige.
Ukraine-Krieg: 50'000 Häftlinge rekrutiert
Russland hat für seinen Krieg gegen die Ukraine nach Schätzungen der Bürgerrechtsorganisation «Russland hinter Gittern» 50'000 Häftlinge rekrutiert.
Sie kämpfen im Ukraine-Krieg grösstenteils für die Söldnereinheit Wagner und gelten als Freiwillige. Wagner-Chef Prigoschin hatte die Schwerverbrecher mit dem Versprechen gelockt, dass sie nach Ableistung eines halbjährigen Kriegsdienstes begnadigt werden.
Die russischen Behörden zuletzt schwere Strafen für die «Diskreditierung von Freiwilligen» verhängt. Dies, um die Berichterstattung über die Kriminellen besser steuern zu können.
Die Verluste unter den Häftlingen im Ukraine-Krieg gelten als besonders hoch. Sie werden oft in kleinen Gruppen zum Auskundschaften der ukrainischen Positionen eingesetzt.
Wer flüchtet oder sich freiwillig den Ukrainern ergibt, dem drohen bei der Rückkehr zur eigenen Einheit drakonische Strafen. Die Wagner-Gruppe ist im Raum Bachmut im ostukrainischen Gebiet Donezk aktiv, um das seit Monaten erbittert gekämpft wird.