Lauterbach rechnet mit Entspannung der Corona-Lage im Sommer

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Deutschland,

Der Bundesgesundheitsminister von Deutschland, Karl Lauterbach, rechnet mit einer Entspannung der Corona-Lage. Jedoch macht ihm der Herbst bereits Sorgen.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD)
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Epidemiologe Karl Lauterbach rechnet mit einer Entspannung der Corona-Lage im Sommer.
  • Dem Bundesgesundheitsminister bereitet aber bereits der nächste Herbst Sorgen.
  • In den USA bahnt sich schleichend eine Untervariante von Omikron an.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach rechnet mit einer Entspannung der Corona-Lage im Sommer, sieht aber weiter keinen Anlass zur Entwarnung. «Saisonal wird die Pandemie zurückgehen», sagte der SPD-Politiker am Donnerstag.

Man werde geringe Fallzahlen haben, aber keine Situation wie im vergangenen Jahr, dass der Sommer «fast coronafrei» sei. Dafür sei die aktuelle Omikron-Variante auch bei gutem Wetter zu ansteckend. Der Sommer müsse für Vorbereitungen für den Herbst genutzt werden.

Studien deuten auf Unterschätzungen bei gemeldeten Sterbezahlen hin

Lauterbach bekräftigte, dass die Zahl der Neuinfektionen derzeit unterschätzt werde. Tatsächlich gebe es wohl etwa zweimal so viele Fälle wie offiziell ausgewiesen werden. Neue Studien deuteten auch auf eine Unterschätzung bei den gemeldeten Sterbezahlen in den Industrieländern hin.

Demnach könnten sie um den Faktor 1,8 oder 1,9 höher liegen. Man müsste davon ausgehen, dass in Deutschland über 200'000 Menschen in den vergangenen zwei Jahren an Covid-19 gestorben sein könnten.

Im Herbst mit neuen Infektionswellen rechnen

Der Minister äusserte erneut die Erwartung, dass im Herbst mit neuen Infektionswellen zu rechnen sei. Neue Virusvarianten kämen zudem in immer knapperen Abständen. Er verwies auf eine in den USA kursierende Untervariante, die sich viel schneller ausbreite als die hierzulande vorherrschende Variante BA2.

«Ich hoffe, dass das nicht kommt», sagte Lauterbach. Er verteidigte es zugleich, solche «unbequemen Wahrheiten» auszusprechen, auch wenn dies auf Kritik stosse. «Ich werde dafür bezahlt, die Wahrheit so vorzutragen, dass sie weder übertrieben ist noch unrealistisch optimistisch.»

Wenn er so etwas beschreibe, tue er dies auch, «damit wir uns gut vorbereiten können». Neue Varianten könnten inzwischen sehr schnell erkannt und auf Mutationen hin ausgeleuchtet werden.

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