Lehrer Paty erhält Gerechtigkeit: Acht Meschen verurteilt
Vor vier Jahren wurde der Lehrer Paty enthauptet. Nun wurden acht Menschen für seinen Tod schuldig gesprochen.

In Frankreich wurden acht Personen im Zusammenhang mit der Ermordung des Lehrers Samuel Paty zu Haftstrafen verurteilt. Die Urteile reichen von einem bis zu 16 Jahren Gefängnis.
Lehrer von Haupttäter enthauptet
Vor etwa vier Jahren wurde der 47-jährige Geschichtslehrer Samuel Paty in einem Pariser Vorort von einem 18-Jährigen getötet und enthauptet. Der Täter mit russisch-tschetschenischen Wurzeln wurde von der Polizei erschossen, wie die «Zeit» berichtet.
Dem Mord ging eine Hetzkampagne im Internet voraus. Paty hatte im Unterricht zum Thema Meinungsfreiheit Karikaturen des Propheten Mohammed gezeigt.
Urteile gegen die Angeklagten
Ein Anti-Terror-Gericht in Paris fällte die Urteile gegen acht Angeklagte. Zu den Verurteilten gehören laut «ZDF» Freunde des Täters sowie Personen, die online gegen Paty gehetzt hatten.

Zwei Freunde des Attentäters erhielten je 16 Jahre Haft. Sie sollen den Täter beim Waffenkauf begleitet und zum Tatort gefahren haben, berichtet die «Zeit».
Frühere Urteile
Der Vater einer Schülerin wurde zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt. Er hatte fälschlicherweise behauptet, Paty habe seine Tochter aus dem Unterricht geworfen.
Ein Mann, der sich als Sprecher französischer Imame ausgab, muss für 15 Jahre ins Gefängnis. Er hatte ein Video vor der Schule gedreht und Paty als Schläger bezeichnet.
Auch mehrere Schüler und Schülerinnen wurden verurteilt – die meisten von ihnen erhielten Bewährungsstrafen.
Niemand scheint zufrieden mit Urteilen
Die Schuldsprüche wurden in einer aufgeladenen Atmosphäre im Gerichtssaal verlesen. Familien der Angeklagten reagierten heftig mit Schreien und ironischem Klatschen, berichtet die «Tagesschau».
Patys Angehörige zeigten sich unzufrieden, denn einige Vorwürfe hätten sich im Laufe des Prozesses entschärft. «Das ist mehr als eine Enttäuschung», sagte seine Schwester Mickaëlle sagte dem Sender «TF1».

In früheren Prozessen wurden bereits andere Tatbeteiligte verurteilt. Eine Schülerin, die falsche Behauptungen über Paty verbreitet hatte, erhielt 18 Monate Haft auf Bewährung.
Der Fall löste in Frankreich und international grosses Entsetzen aus. Er wurde als islamistisch motivierter Terrorakt eingestuft.