Leiche der toten Ärztin aus Österreich wird nun doch obduziert
Eine österreichische Ärztin beging nach Drohungen von Impfgegnern Suizid. Auf Wunsch der Angehörigen wird ihre Leiche nun doch obduziert.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Ärztin Lisa-Maria Kellermayr beging Suizid, nachdem sie bedroht wurde.
- Nun wird ihr Leichnam auf Wunsch von Angehörigen doch obduziert.
- Dies soll der Ergänzung und Abrundung der Erkenntnisse dienen.
Die Leiche der österreichischen Ärztin Lisa-Maria Kellermayr, die nach Drohungen von Impfgegnern Suizid begangen hatte, wird auf Wunsch von Angehörigen nun doch obduziert. Die Behörden hätten zwar keine neuen Hinweise, aber den Bitten der Angehörigen komme man zur Ergänzung und Abrundung der Erkenntnisse gerne nach. Das teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Wels am Mittwoch mit.
Die 36-Jährige aus Oberösterreich war am vergangenen Freitag tot in ihrer Praxis in Seewalchen am Attersee gefunden worden. Sie hatte sich im Kampf gegen Corona engagiert und war in sozialen Medien zum Ziel von Hass-Postings von Impfgegnern geworden.
Die Ermittlungen wegen der Drohungen gingen weiter, so der Sprecher. Auch die deutschen Behörden verfolgten Spuren. So hat die Staatsanwaltschaft München in dem Fall Ermittlungen aufgenommen. «Es gibt ein Ermittlungsverfahren gegen eine männliche Person aus Oberbayern bei uns», bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft München II entsprechende Informationen der Mediengruppe Bayern.
Die deutsche Regierung hat sich «tief bestürzt» gezeigt über den Suizid der von Gegnern der Corona-Massnahmen bedrohten österreichischen Ärztin. Ein Regierungssprecher sagte am Mittwoch in Berlin, es sei Kanzler Olaf Scholz (SPD) und der Bundesregierung ein besonderes Anliegen, sich gemeinsam mit den österreichischen Freunden gegen den Hass zu stellen. Drohungen, Gewalt und Hetze seien auf das Schärfste zu verurteilen, gerade auch, wenn sie sich gegen medizinisches Personal und Ärztinnen und Ärzte richteten.