Letzte Ariane-5-Rakete ins All gestartet
Die europäische Raumfahrtagentur hat ihre letzte Ariane-5-Rakete ins All geschickt. Die Lage der ESA ist deshalb nun misslich, Ariane-6 ist nicht startbereit.
Das Wichtigste in Kürze
- Europa hat seine letzte Ariane-5-Rakete ins All geschickt.
- Sie trägt einen deutschen Telekommunikations- und einen französischen Militärsatelliten.
- Die ESA hat nun keine startbereiten Raketen und dadurch keinen garantierten All-Zugang.
Die letzte europäische Ariane-5-Trägerrakete ist in den Weltraum abgehoben. Für Europas Raumfahrt bedeutet das keinen ungetrübten Erfolg: Denn nach dem Start der Rakete in der Nacht zu Donnerstag vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana steht Europa nun vorerst ohne eigene Mittel da, um grosse Satelliten ins All zu befördern. Und auch bei den leichteren Satelliten gibt es derzeit Probleme.
Wie der Raketenbetreiber Arianespace mitteilte, startete die Ariane 5 mit einem deutschen Telekommunikationssatelliten und einem französischen Militärsatelliten an Bord. Das Raketenmodell war seit 1996 im Einsatz.
Ihre Nachfolgerin, die Ariane 6, hätte eigentlich schon vor drei Jahren an den Start gehen sollen. Doch der Erstflug der Rakete, die die europäische Raumfahrt wettbewerbsfähiger machen soll, wurde mehrfach verschoben. Mittlerweile peilt die Europäische Raumfahrtagentur Esa den Start für Ende des Jahres an und damit mit drei Jahren Verspätung.
Europa ohne garantieren Zugang zum All
Misslich ist die Lage für die Esa, weil es auch bei der Trägerrakete für leichtere Satelliten derzeit hakt. Die frisch eingeweihte Vega C hatte bei ihrem ersten kommerziellen Flug im Dezember einen Fehlstart hingelegt und bleibt nun erstmal am Boden.
«Ab Mitte dieses Jahres haben wir keinen garantierten Zugang Europas zum All mit europäischen Trägerraketen und das ist für uns alle ein riesiges Problem», hatte Esa-Chef Josef Aschbacher die Lage beschrieben. Wann genau die Esa die Vega C wieder einsetzen will, steht noch nicht fest. Erwartet wird, dass sie noch in diesem Jahr wieder abhebt.