Libyen: Chalifa Haftar will Offensive auf Tripolis fortsetzen
In Libyen geht der Konflikt um die Regierung des Landes weiter. General Chalifa Haftar kündigt die Fortsetzung seiner Offensive auf die Hauptstadt Tripolis an.
Das Wichtigste in Kürze
- General Chalifa Haftar will seine Offensive auf Tripolis fortsetzen.
- Er habe ein «Mandat des Volkes», um Libyen zu regieren.
- Die von der Uno anerkannte Regierung akzeptiert er nicht.
Der libysche General Chalifa Haftar hat angekündigt, seine Offensive auf die Hauptstadt Tripolis fortzusetzen.
Lage in Libyen sollte beruhigt werden
Er verfüge über ein «Mandat des Volkes», um Libyen zu regieren. Das sagte Haftar am Montagabend in einer Ansprache in seinem eigenen Fernsehsender. Auf welche Weise er dieses «Mandat» erlangt haben will, erläuterte der General nicht. Haftars Offensive richtet sich gegen die von der Uno anerkannte Einheitsregierung des nordafrikanischen Landes.
Bei einer internationalen Konferenz im Januar in Berlin waren Schritte zur Deeskalation in Libyen vereinbart worden. So verpflichteten sich die in den Konflikt verwickelten ausländischen Staaten, die Konfliktparteien nicht weiter zu unterstützen. Das bestehende Waffenembargo sollte eingehalten werden. Es gelangen seither aber weiterhin Waffen ins Land, auch gab es immer wieder Kämpfe.
Chalifa Haftar erklärt Abkommen von 2015 für nichtig
Haftar sagte nun, er wolle die Voraussetzungen dafür schaffen, dass «permanente Institutionen eines Rechtsstaates» geschaffen werden könnten. Zugleich erklärte er das Abkommen von Skhirat aus dem Jahr 2015 erneut für nichtig. Aus der in der marokkanischen Stadt Skhirat geschlossenen Vereinbarung war die Einheitsregierung in Tripolis hervorgegangen. Haftar hatte die Vereinbarung bereits 2017 für ungültig erklärt.
In Libyen herrscht seit dem gewaltsamen Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi 2011 Chaos. Die Einheitsregierung von Fajes al-Sarradsch ist schwach. Haftar kontrolliert einen Grossteil des Ostens und Südens des Landes. Seine offensive auf Tripolis hatte er vor einem Jahr gestartet.