Lloyd's Register entschuldigt sich für Rolle im Sklavenhandel
Der britische Konzern Lloyd's Register entschuldigt sich für seine Rolle im historischen Sklavenhandel.
Der britische Konzern Lloyd's Register hat wegen seiner historischen Verwicklung in den Sklavenhandel um Entschuldigung gebeten.
Die im Jahr 1760 gegründete Schiffs-Klassifikationsgesellschaft erklärte am Mittwoch, sie habe bis zur Abschaffung der Sklaverei im britischen Empire im Jahr 1833 «eine wichtige Rolle bei der Unterstützung eines maritimen Systems gespielt, das die Sklavenwirtschaft ermöglichte».
In zahlreichen frühen Aufzeichnungen seien «Details von Schiffen enthalten, die entführte afrikanische Menschen unter grausamen Bedingungen transportierten».
Eigene Geschichte untersucht
Lloyd's Register (LR) hatte 2022 eine Untersuchung zur eigenen Geschichte in Auftrag gegeben. Wissenschaftler des mit den Nachforschungen beauftragten Wilberforce-Instituts an der Universität von Hull erklärten, einige frühere LR-Vertreter hätten selbst als Menschenhändler und Sklavenhändler agiert. «Wir bedauern diesen Teil unserer Geschichte zutiefst», erklärte LR mit Blick auf die Erkenntnisse der Studie.
Lloyd's Register kündigte an, eine Million Pfund (rund 1,12 Millionen Schweizer Franken) zur Finanzierung von Stipendien, für die Archivierung von Dokumenten sowie einen internationalen Austausch über Sklaverei in der Karibik und in Westafrika bereitzustellen. Ausserdem kündigte LR eine Kooperation mit dem Sklaverei-Museum in Liverpool an.