London: Medizinische Versorgungskrise in Russland wegen Krieg
Die medizinische Versorgung in Russland sei laut britischer Geheimdienste wegen hoher Anzahl an Verletzten im Angriffskrieg gegen die Ukraine in Krise geraten.
Das Wichtigste in Kürze
- Laut britischer Geheimdienste sei die medizinische Versorgung in Russland stark belastet.
- Angesichts der vielen Opfer herrsche eine Versorgungskrise bei Betreuung von Soldaten.
- Verletzte sollen nur langsam evakuiert und Verbandsmaterial unsachgemäss verwendet werden.
Die hohe Zahl an Verletzten im Angriffskrieg gegen die Ukraine beeinträchtigt nach Einschätzung britischer Geheimdienste die medizinische Versorgung in Russland. Das Verteidigungsministerium in London teilte am Montag mit: «Der Zustrom militärischer Opfer hat wahrscheinlich die normale Bereitstellung einiger russischer zivil-medizinischer Dienste beeinträchtigt, insbesondere in den Grenzregionen zur Ukraine.»
«Wahrscheinlich sind spezialisierte Militärkrankenhäuser für Verletzungen von Offizieren reserviert.» Angesichts von 400 Opfern im Durchschnitt pro Tag seit Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 herrsche eine Versorgungskrise bei der Betreuung verletzter russischer Soldaten.
Britisches Ministerium: Keine angemessene Erste Hilfe
Das Ministerium zitierte den Leiter der Kampfmedizin-Ausbildung des Rüstungsunternehmens Kalaschnikow mit den Worten: Bis zu 50 Prozent der Getöteten hätten bei angemessener Erster Hilfe gerettet werden können. Unter Berufung auf Medienberichteheisst es: Dass Verletzte nur langsam evakuiert und Verbandsmaterial unsachgemäss verwendet werde, sei «eine der Hauptursachen für vermeidbare Todesfälle und Amputationen».
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.