Ukraine-Krieg: Russische Luft- und Raumfahrtbranche leidet
Laut dem britischen Geheimdienst leidet die Luft- und Raumfahrtbranche Russlands unter dem Ukraine-Krieg. Ihr machen internationale Sanktionen zu schaffen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Ukraine-Krieg dauert seit weit über einem Jahr an.
- Nach britischer Einschätzung hat er den Luft- und Raumfahrtsektor schwer getroffen.
- Surowikin wurde seit dem Putschversuch nicht mehr gesehen – er ist ein wichtiger Player.
Der Ukraine-Krieg hat nach britischer Einschätzung den russischen Luft- und Raumfahrtsektor schwer getroffen.
«Die Branche leidet unter internationalen Sanktionen.» Das teilte das britische Verteidigungsministerium am Sonntag mit. «Hoch qualifizierte Experten werden ermutigt, als Infanterie in der Miliz der Raumfahrtbehörde Roskosmos zu dienen.»
Zudem sei der Chef der russischen Luft- und Weltraumkräfte, General Sergej Surowikin, seit dem Wagner-Putschversuch nicht mehr öffentlich gesehen worden.
Er sei für Wagner ein Verbindungsmann mit dem Verteidigungsministerium gewesen. Russland hatte zuvor die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung MAKS abgesagt, die Ende Juli stattfinden sollte.
Funkstörungen machen Flugshows während Ukraine-Krieg unmöglich
Grund seien Sicherheitsbedenken nach Drohnenangriffen innerhalb Russlands, mutmasste das britische Verteidigungsministerium. «Die Organisatoren waren sich höchstwahrscheinlich auch der Gefahr eines Reputationsschadens bewusst, wenn weniger internationale Delegationen teilnehmen», hiess es weiter.
Die Funkstörungen, die einen potenziellen Drohnenangriff abwehren sollen, machen aber die traditionellen Flugshows der MAKS unmöglich. Dabei handelt es sich um eine der grössten Luft- und Raumfahrtausstellungen weltweit. Veranstaltungsort ist der Militärflughafen Schukowski, etwa 50 Kilometer südöstlich vom Moskauer Stadtzentrum entfernt.
In den vergangenen Jahren nutzte Russland die Ausstellung etwa zur Präsentation seiner neuesten Kampfjets und -hubschrauber. Präsident Wladimir Putin war regelmässiger Gast der Veranstaltung.
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor 16 Monaten täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.