Laut britischen Informationen haben die Ukrainer den Russen eine Nachschubroute von der Krim unterbrochen. Diese werde eine Schwachstelle bleiben.
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Feuer auf einem von Russland besetzten Stützpunkt in Cherson. - Planet Labs PBC/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Die ukrainische Armee setzt den russischen Truppen in der Region Cherson zu.
  • Jetzt wurde wohl eine Nachschubroute von der Krim unterbrochen.
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Ukrainische Gegenangriffe in der Region Cherson im Südosten des angegriffenen Landes bereiten den russischen Besatzern nach Einschätzung britischer Geheimdienste zunehmend Probleme. Ein ukrainischer Angriff auf einen russischen Munitionszug habe vorübergehend eine Nachschubroute von der besetzten Halbinsel Krim unterbrochen.

Zwar könnten die Russen diese Route innerhalb einiger Tage reparieren, allerdings werde sie eine Schwachstelle bleiben, hiess es in einem am Mittwoch veröffentlichten Update des britischen Verteidigungsministeriums.

Russen müssen wohl auf Fährroute ausweichen

Auch die durch ukrainische Raketen beschädigte Antoniwka-Brücke erschwere Moskau die Versorgung seiner Besatzungsarmee westlich des Flusses Dnipro. Die Russen müssten dafür mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf eine kürzlich für Zivilisten eingerichteten Fährroute ausweichen, um ihre Truppen und Nachschub über den Fluss zu bringen.

Die ukrainische Gegenoffensive in Cherson hat zuletzt nach Einschätzung westlicher Sicherheitskreise Fahrt aufgenommen. Insbesondere mithilfe der von den USA gelieferten Mehrfachraketenwerfer des Typ Himars sollen den Angreifern Verluste zugefügt und logistische Probleme bereitet werden.

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Ukrainische Soldaten fahren einen Panzer auf einer Strasse in der Region Donezk in der Ostukraine. Foto: Nariman El-Mofty/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Nariman El-Mofty

Da die heftigen Gefechte anhalten, gehen die britischen Geheimdienste davon aus, dass zeitnah mehr und mehr Menschen aus der Region Cherson fliehen werden. Dies werde den Druck auf Verkehrs- und Transportrouten voraussichtlich verstärken und möglicherweise Beschränkungen zur Folge haben.

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar veröffentlicht die britische Regierung regelmässig Geheimdienstinformationen zu dessen Verlauf. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.

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