Machtkampf um «K-Frage»: Laschet und Söder bei CDU/CSU-Fraktion
Im Machtkampf um die Kanzlerkandidatur werden der CDU-Vorsitzende Armin Laschet und sein Rivale, CSU-Chef Markus Söder, bei der Union um Zustimmung werben.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Machtkampf um die Nachfolge der deutschen Kanzlerin Angela Merkel spitzt sich zu.
- Die Rivalen Söder und Laschet versuchen heute beide, die Union von sich zu überzeugen.
Beide hätten sich darauf geeinigt, an der regulären Sitzung der gut 250 Bundestagsabgeordneten von CDU und CSU teil zu nehmen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag aus Parteikreisen.
Söder hofft auf Stimmen aus Laschet-Lager
Söder setzt darauf, dass dort der Rückhalt für den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten nicht so einhellig ist wie am Montag in den CDU-Parteigremien. Bayerns Ministerpräsident will so das Meinungsbild noch zu seinen Gunsten drehen.
Söder hatte bei «Bild live» am Montagabend gesagt, für Abgeordnete gehe es um den «Gewinn oder Verlust des Wahlkreises». Wenn man auf aktuelle Umfragedaten schaue, sehe man, dass früher sichere schwarze Wahlkreise «jetzt grün im Süden, rot im Westen und blau im Osten» seien. Zu einem Auftritt bei der Fraktionssitzung sagte er: «Wenn der Wunsch besteht, bin ich gerne dort.» Laschet hatte zuvor mitgeteilt, eine Teilnahme nicht geplant zu haben. Wenn es aber eine Absprache mit Söder gebe, sei er dazu bereit.
Laschet mit besseren Karten
Laschet mahnte die CDU/CSU unterdessen, sich nicht auseinanderdividieren zu lassen. «Ein gutes, faires Miteinander ist gerade jetzt zentral. Ich setzte auf Geschlossenheit», sagte er nach dpa-Informationen am Montagabend in einer Sitzung der einflussreichen Landesgruppe der CDU-Abgeordneten aus NRW. Teilnehmern zufolge erhielt Laschet dort grosse Unterstützung für eine Kandidatur. Mehrere Redner hätten ausdrücklich das einhellige Votum der CDU-Spitzengremien für Laschet begrüsst, hiess es.
Laschet und Söder führen als Ministerpräsidenten die beiden bevölkerungsreichsten deutschen Bundesländer an. Die CSU ist die bayerische Schwesterpartei der CDU. Bei der Bundestagswahl im Herbst wird Kanzlerin Angela Merkel nicht mehr antreten.