Macron: Armutsbekämpfung und Klimaschutz zeitgleich bewältigen
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron fordert einen globalen Finanzpakt, um den Kampf gegen den Klimawandel und gegen die Armut gleichzeitig anzupacken.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei einem bevorstehenden Gipfel will Macron über ein solidarisches Finanzsystem beraten.
- Kein Land solle sich zwischen dem Armutskampf oder dem Klimaschutz entscheiden müssen.
- Der französische Präsident pocht auf deutlich mehr öffentliche und private Gelder.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat zum Auftakt eines Gipfels für einen neuen globalen Finanzpakt gefordert, den Klimaschutz und den Kampf gegen die Armut zeitgleich anzupacken.
«Kein Land sollte zwischen der Reduzierung der Armut und dem Schutz des Planeten wählen müssen», sagte Macron am Donnerstag in Paris. Macron pochte angesichts steigender Ungleichheit auf deutlich mehr öffentliche und private Gelder dafür. Bisher werde in beiden Bereichen nicht genug getan. «Ohne den Privatsektor werden wir diese Herausforderung nicht meisten», mahnte Frankreichs Staatschef.
Gipfel für solidarisches Finanzsystem
Bei dem von Macron initiierten Treffen wollten Vertreter von über 100 Staaten, internationale Entwicklungsbanken und Hilfsorganisationen am Donnerstag und Freitag über ein solidarischeres Finanzsystem beraten. Bei dem zweitägigen Gipfel sollten keine bindenden Entscheidungen getroffen werden, erwartet wurde aber ein Leitfaden zur Überwindung der wachsenden Kluft zwischen den Industriestaaten und den Ländern des globalen Südens, die von den Folgen des Klimawandels besonders betroffen sind. Themen sind die Entschuldung dieser Länder sowie die nötigen Investitionen dort zur Bewältigung der Erderwärmung.
Wie Macron vor dem Treffen sagte, geht es um eine Reform des Finanzsystems mit der Weltbank, dem Internationalen Währungsfonds (IWF) sowie öffentlichen und privaten Fonds, um sich der doppelten Herausforderung von Armut und Klimawandel zu stellen.
UN-Generalsekretär António Guterres sagte bei dem Treffen, die Liste, der Dinge, die man machen könne, sei lang. Man müsse nicht auf eine grosse Reform warten, sondern könne bereits jetzt Massnahmen ergreifen und einen riesigen Schritt hin zu globaler Gerechtigkeit gehen.
Die ugandische Klimaaktivistin Vanessa Nakate forderte die Delegationen auf, die vom Klimawandel betroffenen Menschen im Kopf zu behalten. Sie sagte zudem: «Entwicklung braucht keine fossilen Brennstoffe, Entwicklung braucht Energie.» Diejenigen, die für Verschmutzungen verantwortlich sind, sollte man zur Kasse bitten.