Macron-Kritiker demonstrieren in Frankreich
Kritiker des französischen Präsidenten Emmanuel Macron haben bei einem landesweiten Aktionstag erneut gegen dessen Reformpolitik demonstriert. In den vergangenen Wochen hatte es in Frankreich eine Reihe von Protesten gegeben.
Das Wichtigste in Kürze
- In Frankreich kam es wiederum zu einer Reihe von Demonstrationen.
- Die Aktionen richten sich gegen die Reformpläne von Präsident Macron.
- Macron sieht Kürzungen des Sozialsystems und dem öffentlichen Dienst vor.
In Paris gingen am Donnerstag laut einer Zählung im Auftrag verschiedener Medien mehr als 15'000 Menschen auf die Strasse. In Marseille waren es demnach 5700. «Stoppen wir den sozialen Rückschritt», stand auf einem Banner in der französischen Hauptstadt. Die Gewerkschaften CGT und Solidaires hatten laut Medienberichten rund 130 Kundgebungen im ganzen Land angekündigt und gegen die Reformpläne von Präsident Macron demonstriert.
Erklärtes Ziel ist es, Protestbewegungen aus mehreren Bereichen zusammenzuführen: etwa Eisenbahner, die sich gegen den Umbau der Staatsbahn wehren, und Studenten, die gegen eine Hochschulreform protestieren. Allerdings hatte am Donnerstag nur ein Teil der Gewerkschaften zu Aktionen aufgerufen.
Reihe von Protestaktionen seit März
Schon im März gingen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes und Rentner auf die Strasse. Letztere protestierten gegen höhere Sozialabgaben. Einzelne Universitäten sind derzeit blockiert - seit Dienstagabend auch das Hauptgebäude der berühmten Pariser Politikhochschule Sciences Po, an der auch Präsident Macron einst studierte.
Im Zugverkehr fielen am Donnerstag am achten Streiktag seit Anfang des Monats wieder zahlreiche Züge aus. Der Staatschef hatte mehrfach betont, dass er seinen Kurs halten will.
Am Rand der Pariser Demonstration kam es am Donnerstag zu Zusammenstössen, wie ein Polizeisprecher bestätigte. Auf Fotos und Fernsehbildern war zu sehen, dass die Beamten offensichtlich Tränengas einsetzten.