Macron will mit Afrika-Reise «neue Partnerschaft» aufbauen

Die Beziehung zwischen Afrika und Frankreich soll besser werden. Mit diesem Ziel besucht Präsident Emmanuel Macron vier Staaten auf dem Kontinent.

Macron
Der französische Präsident Emmanuel Macron (l) spricht bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Felix Tshisekedi, dem Präsidenten der Demokratischen Republik Kongo. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • «Wir wollen eine neue Partnerschaft», sagt Macron über die Beziehung zu Afrika.
  • Wirtschaft, Forschung und Sicherheit sind dabei wichtige Themen.
  • Auf der anderen Seite fordert man eine neue Haltung Frankreichs.

Frankreich-Präsident Emmanuel Macron will bei einer Reise durch vier afrikanische Staaten die Beziehung zum Kontinent auf eine neue Basis stellen. «Wir wollen eine neue Partnerschaft», sagte Macron am Samstag in der Demokratischen Republik Kongo. Er stellte neben Soforthilfe auch eine breite Zusammenarbeit bei Wirtschaft, Forschung und Sicherheit in Aussicht.

Der Präsident des Landes, Félix Tshisekedi, begrüsste das französische Engagement. Wenn Frankreich in Afrika aktiv sein wolle, müsse es aber auf die afrikanischen Völker hören.

Frankreich will neutraler Gesprächspartner werden

«Das muss sich ändern in der Art der Kooperation mit Frankreich und Europa», sagte er. «Betrachtet uns anders, mit Respekt als wahre Partner und nicht immer mit einem paternalistischen Blick. Mit der Idee immer zu wissen, was für uns gut ist.»

Congo France
Emmanuel Macron während seiner Afrika-Reise. - keystone

Zuvor hatte Macron auf anderen Reisestationen bereits gesagt: Die Zeit des «Françafrique» mit einem dominierenden Einfluss der ehemaligen Kolonialmacht in afrikanischen Ländern sei vorbei. Frankreich sei künftig ein neutraler Gesprächspartner. Schon vor Reisebeginn hatte Macron angekündigt, die Präsenz von Truppen auf dem Kontinent reduzieren zu wollen.

Macron trat seine Reise in einer für Frankreich schwierigen Phase in einigen afrikanischen Ländern an. Es äussern sich antifranzösische Ressentiments. Etwa in den Ländern der Sahelzone, wo Frankreich mit Truppen im Kampf gegen islamistische Terrorgruppen noch präsent ist oder war.

Macron skizziert Partnerschaft

Vor knapp einem Monat forderte Burkina Faso die frühere Kolonialmacht zum Abzug auf. Im vergangenen Jahr beendete Frankreich bereits den Militäreinsatz in Mali. Dies, weil die Junta enge Kontakte zu Russland pflegt und Kämpfer der russischen Söldnergruppe Wagner angeheuert haben soll. Auch in den Beziehungen Frankreichs zu den nordafrikanischen Ländern Algerien und Marokko kriselt es.

Wie eine Partnerschaft funktionieren kann, die beiden Seiten nutzt, skizzierte Macron bei einem Kongress zum Schutz der Wälder in Gabun. Wenn die umfangreichen Wälder dort als globaler CO2-Speicher geschützt würden, müsse es Perspektiven und Finanzhilfen für die örtliche Wirtschaft geben. Gabuns Präsident Ali Bongo betonte, dass ökologischer Nutzen mit wirtschaftlicher Rentabilität für sein Land verbunden sein müsse.

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