Maddie McCann: Verdächtiger hortete Hunderte Kinder-Bikinis
Christian B. (47) soll laut Staatsanwaltschaft 2007 die kleine Maddie McCann (damals 3) entführt haben. Dies wäre jedoch nicht sein einziges Verbrechen.
Das Wichtigste in Kürze
- 2007 ist Maddie McCann, damals drei Jahre alt, von ihrem Hotelzimmer entführt worden.
- Seit einiger Zeit steht der Deutsche Christian B. (47) unter Verdacht.
- Bei einer Durchsuchung seines Grundstücks hat die Polizei Kinder-Bikinis gefunden.
Christian B. (47) steht zurzeit vor Gericht in Braunschweig. Der Deutsche wird wegen dreier Vergewaltigungen und sexuellen Missbrauchs von Kindern zwei Fällen angeklagt.
Die Staatsanwaltschaft sieht ihn allerdings auch als Hauptverdächtigen im Fall Maddie McCann. Die damals dreijährige Britin wurde 2007 aus dem Ferienapartment ihrer Eltern entführt und wohl getötet.
So enthüllte Rainer G., leitender Ermittler des Bundeskriminalamtes (BKA), vor Gericht verschreckende Details über das Grundstück von Christian B. in Sachsen-Anhalt. Bei einer Durchsuchung im Jahr 2016 fand die Polizei Hunderte Kinder-Badeanzüge, -Bikinis und -Unterwäsche.
Maddie McCann nicht das einzige Opfer
Weitere Information darf Rainer G. nicht preisgeben – weder zum Fall Maddie McCann noch anderen. Das Grundstück des Tatverdächtigen wurde aber bereits zweimal von der Polizei durchsucht.
Bei der ersten Durchsuchung konzentrierten sich die Beamten auf ein dort geparktes Wohnmobil des Angeklagten. Hier fanden sie die Kleidungsstücke.
Damals vermuteten sie, dass B. etwas mit dem Verschwinden von Inga Gehricke (damals 5) zu tun haben könnte. Sie war 100 Kilometer entfernt in Wilhelmshof (D) verschwunden. Diese Vermutung konnte jedoch nicht bestätigt werden.
Bei der zweiten Durchsuchung im Jahr 2018 wurde ein Eimer mit Kleidung entdeckt – in einem Graben verscharrt. Aufgrund der Witterungsbedingungen konnte das BKA die Textilien nicht eindeutig zuordnen.
Aber der rote Jaguar von Christian B. wurde sichergestellt. Später wandte sich die Staatsanwaltschaft mit einem Foto dieses Autos an die Öffentlichkeit und bat um Hilfe.
Kontroverse um Vergewaltigungsopfer von Christian B.
Heftig diskutiert wird derzeit um die Ermittlungen im Fall Hazel B. Die 40-Jährige wurde 2004 in Portugal vergewaltigt – und hat B. als Täter identifiziert. Allerdings kritisiert Verteidiger Friedrich Fülscher das BKA dafür, nicht ausreichend geprüft zu haben, ob dieser Rechts- oder Linkshänder war.
Der Angeklagte ist nachweislich Rechtshänder. Die Aussage von Hasel B. deutet aber darauf hin, dass sie von einem Linkshänder angegriffen wurde. Er soll in der linken Hand ein Messer gehalten und sie mit der rechten an den Haaren gezogen haben.
Doch dazu sagt Rainer G.: «Ich kenne aus Erfahrung zahlreiche Fälle, in denen Täter für verschiedene Tätigkeiten beide Hände benutzen.»