Madeleine McCann (3): Das müssen Sie über den Fall wissen

Stéphanie Hofer
Stéphanie Hofer

Portugal,

13 Jahre ist es her, seitdem Maddie in Portugal im Familienurlaub spurlos verschwand. Seither hält der Fall die Welt in Atem. Die Eltern suchen sie noch immer.

Verdächtiger
Im Vermisstenfall Madeleine McCann wird seit 2007 ermittelt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor 13 Jahren verschwand Madeleine McCann in den Familienferien spurlos.
  • Seither suchen ihre Eltern Kate und Gerry fieberhaft nach ihr.
  • Neue Hinweise belasten nun einen Deutschen. Eine Chronologie.

Es war der 3. Mai 2007. Madeleine McCann (3) ist mit ihren Eltern Kate und Gerry in Portugal in den Familienferien. Auch dabei sind Maddies zwei Geschwister und befreundete Paare der Eltern.

Dann geschieht das Unfassbare: Als die Erwachsenen eines Abends zusammen essen, schlafen die Kinder im Hotelzimmer. Abwechslungsweise schaut jemand nach den Kindern. Bei einem Kontrollgang dann der Schock: Maddie ist weg, wurde wohl aus dem Hotelzimmer entführt.

fall maddie mccann
Gerry und Kate McCann zeigen während einer Pressekonferenz im Juni 2007 ein Bild ihrer verschwundenen Tochter Maddie. - dpa

Seither suchen die britischen Eltern fieberhaft nach ihrer vermissten Tochter. Mittlerweile steht ein deutscher Kinderschänder im Zentrum der Ermittlungen. Doch er ist längst nicht der Einzige.

Lesen Sie hier die Chronologie.

7. Mai 2007: Nach Maddies Verschwinden richten sich die Eltern in den britischen Medien an die vermeintlichen Entführer ihrer Tochter. Fotos von Maddie gehen um die Welt. Eine riesige Medienkampagne startet.

Maddie McCann
Aus dieser Ferienanlage an der Algarve wurde Maddie McCann vermutlich entführt. - keystone

15. Mai 2007: Ein Brite wird verdächtigt. Er streitet alles ab, die Anklage wird fallengelassen.

August 2007: Leichenspürhunde entdecken Spuren im Hotelzimmer der McCanns. Die Ermittler legen ihren Fokus auf die Eltern und deren Bekannte. Sie gelten bald offiziell als Verdächtige.

September 2007: Die Ermittler gehen davon aus, dass Maddie unglücklicherweise gestorben ist. Es habe sich wohl um einen Unfall gehandelt, den die Eltern zu verstecken versucht haben.

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Die im Jahr 2007 dreijährige Maddie war aus dieser Appartementanlage in Portugal verschwunden. - Keystone

Juli 2008: die portugiesische Polizei stellt die Ermittlungen ein. Die Begründung: Es gäbe nicht genügend Beweise für ein Verbrechen.

Januar 2009: Ein Team von Scotland Yard nimmt sich dem Fall an.

Mai 2009: Zwei Jahre sind seit dem Verschwinden der kleinen Maddie vergangen. Die Eltern wenden sich in Oprah Winfreys US-Talkshow an die Entführer ihres Mädchens.

März 2011: Es kursieren noch immer diverse Varianten der Geschichte. Der portugiesische Ex-Chefermittler Gonçalo Amaral beschuldigt in seiner Version offiziell Maddies Eltern. Kate McCann bringt ebenfalls ein Buch mit ihrer Version raus. Gleichzeitig wird der Fall neu aufgenommen.

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Der Strand in Praia da Luz (Portugal). In diesem Küstenstädtchen wurde Maddie 2007 entführt. - dpa

April 2012: Laut der britischen Polizei sei Maddie möglicherweise noch am Leben.

Oktober 2013: Auch die portugiesischen Behörden nehmen den Fall neu auf. Bereits neun Monate später geben sie erneut auf.

April 2019: Die britische Polizei ermittelt noch immer. Zudem bringt Netflix die Dokumentation über den Fall – ohne Teilnahme der Eltern.

Februar 2020: Ermittler von Scotland Yard befragen eine britische Auswanderin in ihrer Bar in Praia da Luz. Es geht um ihren deutschen Ex-Freund.

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Die Britin Madeleine McCann lächelt auf einem undatierten Kinderfoto vor ihrem Verschwinden vor 14 Jahren. - dpa

3. Juni 2020: Jetzt vermeldet das deutsche Bundeskriminaltamt, dass ein Verdächtiger ermittelt wurde. Der 43-jähriger deutscher Sexualstraftäter befinde sich in Haft.

Er habe 2007 in der Algarve gelebt. Gegen den Mann laufen Mordermittlungen.

4. Juni 2020: Die Eltern äussern sich in einer Scotland-Yard-Mitteilung: «Alles, was wir je wollten, ist sie zu finden.» Ziel sei es, die Wahrheit ans Licht zu bringen «und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen».

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