Weihnachtsmarkt

Magdeburg-Testament: Neue Erkenntnisse zum Weihnachtsmarkt-Anschlag

Samantha Reimer
Samantha Reimer

Deutschland,

Im Wagen des Täters Taleb A. wurde ein Testament gefunden, welches Aufschlüsse über den Weihnachtsmarktanschlag gibt.

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Der mutmassliche Attentäter von Magdeburg, Taleb A., wird dem Haftrichter vorgeführt. (Symbolbild) - dpa

Ermittler haben im Mietwagen des mutmasslichen Täters Taleb A. ein Testament gefunden, das neue Einblicke in den Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt gibt.

Am 20. Dezember 2024 raste ein Mann mit einem gemieteten BMW in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg.

Die Bilanz: fünf Tote und rund 200 Verletzte. Nun kommen immer mehr Details ans Licht.

Das Testament im Mietwagen

Wie «Spiegel» berichtet, fanden Ermittler im angemieteten Fahrzeug das Testament von Taleb A. Der 50-Jährige vermacht darin sein gesamtes Vermögen dem Deutschen Roten Kreuz.

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Taleb A. war mit Drohungen aufgefallen – galt aber nicht als politisch motivierter Gefährder. - dpa

Politische Botschaften soll das Schreiben aber nicht enthalten.

Der Wagen wurde laut den neuen Informationen bereits am 11. Dezember angemietet, knapp eine Woche vor der Tat.

Vorherige Warnzeichen

Bereits im Mai soll Taleb A. auf X (ehemals Twitter) geschrieben haben, dass er «in diesem Jahr» sterben werde. Er suche nach «Gerechtigkeit», wie der «Spiegel» weiter berichtet.

Sachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang bestätigte, dass die Polizei erst wenige Wochen vor der Tat Kontakt zu Taleb A. aufgenommen hatte.

Im Oktober habe man mit ihm laut «Merkur» an seiner Arbeitsstätte gesprochen, im Rahmen einer Gefährderansprache.

Frühere Auffälligkeiten

Das Innenministerium in Schwerin teilte mit, dass Taleb A. bereits Anfang 2015 den Bundesbehörden als potenziell Verdächtiger bekannt war.

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Der zentrale Gedenkort vor der Johanniskirche gleicht einem Blumenmeer. (Symbolbild) - dpa

Wie «Merkur» berichtet, informierte Mecklenburg-Vorpommern am 6. Februar 2015 das Bundeskriminalamt über mögliche Anschlagsabsichten des Mannes.

Laut Innenminister Christian Pegel (SPD) lebte Taleb A. von 2011 bis Anfang 2016 in Mecklenburg-Vorpommern. Er drohte der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern im April 2013 und ein Jahr später einer Kommunalbehörde in Stralsund.

Gerichtliche Konsequenzen

Das Amtsgericht Rostock verurteilte Taleb A. zudem wegen der Drohungen gegenüber der Ärztekammer zu einer Geldstrafe. Doch trotz dieser Vorfälle wurde er nicht als Gefährder eingestuft.

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Auch vor den geschlossenen Weihnachtsmarkt-Buden legten Trauernde Blumen ab. (Symbolbild) - dpa

Taleb A. lebt seit 2006 in Deutschland und erhielt 2016 Asyl als politisch Verfolgter. Zuletzt arbeitete er als Arzt in Bernburg.

Seit dem Anschlag sitzt er in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen zu den genauen Hintergründen und Motiven der Tat dauern an.

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