Malle-Anwohner finden jeden Tag höhere Müllberge
Auf Mallorca wachsen die durch Sauf-Touristen hinterlassenen Abfallberge immer weiter. Jetzt schliesst sich sogar die Hotelbranche der Kritik der Anwohner an.
Das Wichtigste in Kürze
- Auf Mallorca hinterlassen Feiernde in den Nächten Berge von Abfall.
- «Der Tourismus hier in der Gegend ist eine Schweinerei», klagen Anwohner.
- Sie fordern von der Politik, endlich durchzugreifen.
Auf der spanischen Ferieninsel Mallorca kämpfen die Anwohner seit Jahren mit dem gleichen Problem: Die feierwütigen Touristenmassen hinterlassen nach ihren durchzechten Nächten Abfallberge entlang der Strandpromenade.
Wer früh aus dem Haus muss, watet als erstes durch einen dicken Teppich aus Müll auf der Strasse. Getränkedosen, Fast-Food-Verpackungen, Taschentücher und Plastikbecher erzählen jeden Morgen die Geschichte der letzten Nacht.
«Der Tourismus hier in der Gegend ist eine Schweinerei», klagen Anwohner in der «Mallorcazeitung». Das Chaos beginne mittlerweile jedes Jahr früher. Während zuvor meist vor allem der Juli und der August problematisch waren, fange es jetzt häufig schon im Mai an.
Die Einheimischen sind von der Politik enttäuscht: «Es scheint, als gebe es keine Partei, die in der Lage ist, das Problem zu lösen», wird einer zitiert.
Auch Hotels haben keinen Bock mehr auf Sauf-Touristen
Rückendeckung erhalten sie dabei sogar von der Tourismusindustrie selber: «Es kommen sehr viele grössere Gruppen, und viele von ihnen bereiten sich schon zu Hause richtiggehend auf unkontrolliertes Feiern vor.» Das sagt der Vorsitzende des Hotelierverbands auf der Insel, Pedro Marin.
Leider habe sich der Sauftourismus noch einmal deutlich verstärkt. «Ein drastisches Durchgreifen gegen die Exzesse erscheint mir deshalb als verzweifelte, aber einzig mögliche Massnahme, um dieses Verhalten zu verhindern.»