Die Strände in Palma de Mallorca wollten weg vom Sauftourismus. Kurz nach Saisonstart kommt die Ernüchterung: Die Verantwortlichen geben schon auf.
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Mallorca will sich eigentlich vom Sauf-Tourismus-Image distanzieren. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Mallorca soll sich vom Party-Tourismus verabschieden, fordert eine Initiative.
  • Allerdings scheint dies zumindest in diesem Jahr nicht zu klappen.
  • Schweizer Auswanderer sehen die Verantwortung nun vor allem bei den Behörden.
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Mit grossen Ambitionen wurde die Initiative «Palma Beach» im Jahr 2016 gegründet. Ziel: Die Playa de Palma auf Mallorca sollte vom Sauftourismus wegkommen. Nun erlebt das Projekt in dieser Saison allerdings einen Rückschlag, wie die «Mallorca Zeitung» berichtet.

Denn: Laut den Verantwortlichen der Initiative ist der Sauftourismus zurück. Geschäftsführer Juan Miguel Ferrer sagt: «Wir betrachten die Saison bereits als verloren, was die Kontrolle der Exzesse angeht.» Die Lage auf den Party-Strassen sei sogar schlimmer als vor Corona!

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Strand von Palma de Mallorca. - AFP/Archiv

Zu Beginn habe es durchaus Hoffnung auf eine gute Saison gegeben. Aber ab Mitte Mai hat sich das Blatt laut Ferrer gewendet: «Seither leiden wir unter der Ankunft grosser Gruppen von Touristen. Die sind nur darauf aus, sich auf den Strassen, an der Strandpromenade oder am Strand zu betrinken.»

Man brauche jetzt die Unterstützung der Behörden, ist Ferrer überzeugt: «Weder die Geschäftsleute noch die Anwohner können diese Entwicklung aufhalten.» 2020 wurden strengere Regeln eingeführt, was den Alkoholkonsum angeht. Allerdings werde zwar beispielsweise in den Hotels kontrolliert, nicht aber auf der Strasse, sagt Ferrer.

Schweizer Auswanderer: Gastronomie hat «ihre Hausaufgaben gemacht»

Roland Julmi und Brigitte Notter führen auf Mallorca, genauer in Llucmajor, die Finca Alegria. Auf Anfrage von Nau.ch betonen die Schweizer, dass man nicht einfach ganz Mallorca in einen Topf werfen darf: «Der Sauftourismus betrifft eine kleine Region auf der Insel.»

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Roland Julmi und Brigitte Notter führen die Finca Alegria in Llucmajor. - zvg

Im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit habe es nur kleinere Anpassungen gegeben, die immerhin eingehalten würden. Julmi und Notter erklären: «Das öffentliche Eimertrinken, Happy Hour, Gratisbier und so weiter gibt es nicht mehr.» Dennoch existiere diese Art Tourismus grundsätzlich immer noch in der gleichen Form wie vor der Pandemie.

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Ein voller Strand auf Mallorca. (Archivbild) - AFP

Auch in Zukunft dürfte dies so bleiben, glauben die beiden: «Den Partytourismus wird es weiterhin geben, wenn diese Pauschalangebote so günstig bestehen bleiben.»

Julmi und Notter glauben wie Ferrer, dass die Politik im Rahmen der Initiative «Palma Beach» nun mehr tun muss. «Die Hotels und Restaurants haben ihre Hausaufgaben gemacht. Leider machen aber Behörden und Polizei ihren Job nicht», so die Schweizer Auswanderer.

Für sie ist jedoch trotz allem klar: «Mallorca wurde und wird ständig aufgewertet, gar keine Frage.»

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