Mann mit HIV (32) beisst 17-Jährigen
In Bayern eskalierte ein Streit zwischen Autofahrern. Ein 32-Jähriger mit HIV biss den 17-jährigen Beifahrer. Nun steht er vor Gericht.

Das Wichtigste in Kürze
- In Bayern wurde ein 32-Jähriger wegen gefährlicher Körperverletzung angeklagt.
- Im Streit biss er einen 17-Jährigen, obwohl er von seiner HIV-Infektion wusste.
- Grund für die Auseinandersetzung war das langsame Fahren des Bruders des Opfers.
Im bayrischen Ansbach wird ein Streit zwischen Autofahrern vor Gericht verhandelt. Der Angeklagte biss den Beifahrer – trotz einer bekannten HIV-Infektion. Darüber berichtet die «Bild».
Der Vorfall ereignete sich im Juli 2023 in Ansbach. Der 32-jährige Angeklagte regte sich über einen Langsamfahrer vor sich auf, fuhr nahe auf und hupte. Der andere Fahrer, ein 23-Jähriger, und sein 17-jähriger Bruder sowie der Angeklagte stiegen daraufhin aus, es kam zum Streit. Darüber sind sich Anklage und Verteidigung einig.

Laut dem Staatsanwalt schlug der Angeklagte den Teenager in die Leber und auf den Kopf. Von den Verteidigungsversuchen erlitt auch er leichte Verletzungen im Mund, sodass er Blut auf den Zähnen hatte. Dennoch biss er dem 17-Jährigen rund eine Minute lang in die Brust. Deswegen wurde der Mann wegen gefährlicher Körperverletzung angeklagt.
Den Biss gibt der Angeklagte zu, er spricht aber von Notwehr: Er habe als Pizza-Lieferant schnell zu einem Kunden müssen. Der Langsamfahrer habe aber nicht auf Hupe und Lichthupe reagiert. Die Brüder hätten ihn beleidigt und dann auch geschlagen.
Es drohen bis zu vier Jahre Haft
«Ich hatte Angst, ich war fast tot», schildert der 32-Jährige. Darum habe er zugebissen, um «ihn loszuwerden».
Der ältere Bruder sagt vor Gericht aus, die Aggressionen seien vom 32-Jährigen ausgegangen. In der Tat sei er bloss 20 Stundenkilometer gefahren. Denn er habe vier Eis von McDonald's auf dem Schoss gehabt. Er habe angehalten, um den Mann vorbeizulassen, da «kam er über die Strasse und schlug zu».
Auch das 17-jährige Opfer ist vor Gericht dabei. Es zeigt seine Narbe, die auch nach fast zwei Jahren noch zu sehen ist. Der Schüler hat sich bei dem Vorfall nicht mit dem HI-Virus infiziert.
Die Gerichtsverhandlung wird im Mai fortgesetzt. Bei einem Schuldspruch drohen dem Angeklagten bis zu vier Jahre Haft.