Mannheim-Opfer meldet sich aus dem Spital – «War gestern knapp»
Am Freitag kam es in Mannheim (D) zu einer Messerattacke. Verletzt wurde auch der bekannte Islamkritiker Michael Stürzenberger. Dieser meldet sich nun zu Wort.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei einem Messerangriff in Mannheim (D) wurden am Freitag sechs Personen verletzt.
- Einer davon – ein Polizist – schwebt «weiterhin in höchster Lebensgefahr».
- Unter den Opfern befand sich auch ein bekannter Islamkritiker, der sich nun meldet.
- Beim Täter soll es sich um einen 25-jährigen Mann aus Afghanistan handeln.
Diese Messerattacke versetzt Deutschland in eine Schockstarre. Am Freitag stach in Mannheim (D) ein Passant an einem Stand der islamkritischen Bewegung «Pax Europa» auf mehrere Menschen ein. Beim Messerangriff wurden sechs Menschen verletzt. Einer davon – ein Polizist – schwebt «weiterhin in höchster Lebensgefahr».
Unter den Angegriffenen befand sich auch das Vorstandsmitglied Michael Stürzenberger, ein in Deutschland bekannter Islamkritiker. Dieser meldet sich am Samstag nun aus dem Spital zu Wort. «Es war richtig knapp gestern», teilt der 59-Jährige nach seiner Notoperation via Telegram mit. In seinem Gesundheits-Update zählt Stürzenberger die zahlreichen Stiche auf.
«Lebensgefährlich hätte der Stich seitlich in die Brust werden können, der Richtung Lunge ging», schreibt er. Die Verletzung am Oberarm sei hingegen «verhältnissmässig glimpflich». Ebenso ein Stich ins Bein oberhalb des Beins, bei dem keine Sehnen verletzt wurden. «Der andere Stich in den Oberschenkel traf Venen und verursachte erheblichen Blutverlust.»
Schwer verletzt wurde Michael Stürzenberger auch im Gesicht. «Ich habe Klammern im seitlichen Kiefer. Die Oberlippe wurde genäht, ich hatte eine klaffende offene Wunde bis zu den Zähnen», erzählt er.
Den Ärzten und Gesichtschirurgen spricht er einen «grossen Dank» aus. Bereits am Abend bedankte sich Stürzenberger auf Telegram für die Genesungswünsche. Und er schrieb, dass die «differenzierte Aufklärungsarbeit über den Politischen Islam» nun wichtiger sei denn je.
Täter stammt wohl aus Afghanistan
Die Tat kommentiert er am Samstag so: «Was ein einzelner afghanischer ‹Flüchtling› mit einem Messer alles anrichten kann.»
Laut übereinstimmenden Berichten handelt es sich beim Täter um einen 25-Jährigen aus Afghanistan, der in Südhessen lebt. Die Ermittler geben derzeit allerdings keine Auskunft zur Identität des Täters.
«Was uns am meisten umtreibt, ist die Frage nach dem Motiv», teilte das baden-württembergische Landeskriminalamt mit.
Der von der Polizei niedergeschossene Täter sei operiert worden und zurzeit nicht vernehmungsfähig. Die Suche nach seinen Beweggründen daher bislang nicht vorangekommen.
Oberbürgermeister spricht von «Terrorattacke»
Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht bezeichnete die Tat indes als «niederträchtige, brutale Terrorattacke».
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zeigte sich entrüstet. «Ich verurteile die Tat in Mannheim aufs Schärfste!», schrieb seine Sprecherin Cerstin Gammelin in Steinmeiers Namen auf X.
«In unserer Demokratie darf kein Platz für Gewalt sein – Gewalt zerstört Demokratie. Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut.»
Vizekanzler Robert Habeck sprach von «furchtbaren Szenen der Gewalt». Die Umstände des Verbrechens müssten nun schnell aufgeklärt werden, sagte Habeck der Deutschen Presse-Agentur am Freitag.