Marine Le Pen vor Umbenennung von Front National
Marine Le Pen will den Front National in Rassemblement National umbenennen. Für ihren Vater ist das ein «politischer Mord».
Das Wichtigste in Kürze
- Front National-Chefin Marine Le Pen plant den Parteinamen in Rassemblement National zu ändern.
- Dafür wird sie von ihrem Vater Jean-Marie heftig kritisiert.
- Die Parteimitglieder werdem am Parteitag darüber abstimmen, ob der Namensvorschlag angenommen wird.
Der Mitgründer der rechtsextremen Front National, Jean-Marie Le Pen, hat seine Tochter Marine wegen der geplanten Umbenennung der Partei scharf angegriffen. Der geplante Namenswechsel sei ein «wahrhaftiger politischer Mord», sagte der 89-Jährige am Montag dem Rundfunksender France Inter. «Ich finde es katastrophal, dass man den Namen Front National aufgibt, denn dies ist ein unverwechselbarer und unverzichtbarer Orientierungspunkt.»
Die FN-Chefin Marine Le Pen hatte auf dem Parteitag am Sonntag Rassemblement National («Nationale Sammlung») als neuen Namen vorgeschlagen. Darüber stimmen nun die Parteimitglieder ab. Änderungen von Parteinamen sind in Frankreich keine Seltenheit. Die bürgerliche Rechte hatte sich vor einigen Jahren in Les Républicains umbenannt.
Jean-Marie Le Pen machte deutlich, dass er die vom Parteitag beschlossene Statutenänderung, wonach es den Posten des Ehrenvorsitzenden nicht mehr gibt, nicht hinnehme. «Man hat das Amt des Ehrenvorsitzenden abgeschafft (...), aber ich behalte diesen Titel, der mir vom Parteitag 2011 gegeben wurde», sagte er dem Sender. Der umbenannten Partei wolle er nicht angehören. Er behielt sich auch vor, möglicherweise den alten Namen Front National wieder aufzunehmen. Ins Detail ging er dabei nicht.
Der Mitgründer war 2015 aus der Partei ausgeschlossen worden, nachdem er mehrmals die Gaskammern der Nazis als «Detail der Geschichte» bezeichnet hatte. Den Ehrenvorsitz hatte er aber behalten, Gerichte hatten das bestätigt.