«Mariupolis 2»: Doku von Mantas Kvedaravicius in Cannes

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Frankreich,

Für den litauischen Filmemacher Mantas Kvedaravicius ist es am Donnerstag endlich so weit. Dann soll seine Doku «Mariupolis 2» gezeigt werden.

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«Mariupolis 2»: Doku von Mantas Kvedaravicius wird in Cannes gezeigt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Filmfestival in Cannes nimmt seinen Lauf und auch Mantas Kvedaravicius ist dabei.
  • Der litauische Filmemacher wird am Donnerstag seinen Film «Mariupolis 2» zeigen.
  • Mantas Kvedaravicius wurde am 2. April in Mariupol von russischen Truppen erschossen.

Mit einer Flugshow der französischen Kunstfliegerstaffel hat das Filmfestival in Cannes den US-Schauspieler Tom Cruise geehrt. Der 59-Jährige war zur Cannes-Premiere des Films «Top Gun: Maverick» dem Filmthema entsprechend im Hubschrauber an der Croisette gelandet. Das Publikum jubelte nach der Vorführung des ausser Konkurrenz laufenden Actionfilms am Mittwochabend mehrere Minuten lang im Stehen.

Zuvor hatte Tom Cruise den Mehrwert des Kinos im Vergleich zu den Streamingdiensten betont. «Ich mache Filme für die grosse Leinwand», sagte er in Cannes. «Ins Kino zu gehen ist immer auch ein Gemeinschaftserlebnis.» Dies erklärte er und verriet, dass er selber gerne inkognito ins Kino gehe, um sich neue Filme anzusehen.

«Ich setze einfach meine Kappe auf und sitze wie jedermann im Publikum», sagte er. Während Tom Cruise Fans von Actionfilmen und Hollywoodstars glücklich machte, bekam der russische Filmemacher Kirill Serebrennikow viel Applaus. Er appellierte zum Ende des Ukraine-Kriegs auf. «Nein zum Krieg», rief er nach der Vorstellung seines Films «Tchaikovsky's Wife».

Für die LGBTQ-Gemeinschaft

Der 52-jährige Serebrennikow ist für seine gewagten Filme und seine Unterstützung für die LGBTQ-Gemeinschaft bekannt. Sein in Cannes gezeigter Film erzählt die Geschichte der unglücklichen Ehe des russischen Komponisten Pjotr Tschaikowski. Der hatte geheiratet, um seine Homosexualität zu verbergen. Serebrennikow war zuvor bereits zwei Mal im Wettbewerb vertreten, konnte aber wegen eines Ausreiseverbots nicht nach Cannes reisen.

Serebrennikow war im Juni 2020 wegen angeblicher Unterschlagung öffentlicher Gelder zu einer dreijährigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Nach Verbüssung der Hälfte seiner Strafe durfte er Anfang April ausreisen und lebt nun in Berlin. Das Verfahren gegen Serebrennikow war im In- und Ausland als politisch motiviert kritisiert worden, der Regisseur wies die Vorwürfe zurück.

Die Filmfestspiele in Cannes stehen dieses Jahr im Zeichen des Ukraine-Krieges. Überraschend wurde das Festival am Dienstagabend mit einer Videobotschaft des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj eröffnet.

Doku «Mariupolis 2» von Mantas Kvedaravicius

Am Donnerstag sollte die Doku «Mariupolis 2» des litauischen Filmemachers Mantas Kvedaravicius gezeigt werden. Der 45-Jährige war im April in der ukrainischen Stadt Mariupol von russischen Soldaten erschossen worden.

Er war in der belagerten Hafenstadt, um mutmassliche russische Kriegsverbrechen zu dokumentieren. Seine Verlobte, die ihn begleitete, konnte das Material für die Doku retten. Kvedaravicius hatte bereits 2016 eine Doku über Mariupol gedreht, der auf der Berlinale gezeigt wurde.

Zu den Stars, die auf dem roten Teppich für die Fotografen posierten, zählten auch der französische Astronaut Thomas Pesquet. Sowie die US-Schauspielerin Eva Longoria und der französische Schauspieler Omar Sy. Unter den zahlreichen ausgefallenen Kleidern stach das des brasilianischen Models Adriana Lima hervor, das ihren nackten Babybauch in Szene setzte. Die deutsche Influencerin Leonie Hanne trat in einer bonbonrosa Tüll-Kreation auf, die entfernt an Zuckerwatte erinnerte.

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