Massentests nach Corona-Ausbruch in österreichischem Touristenort
Das Wichtigste in Kürze
- In Österreich werden wieder Massen-Corona-Tests durchgeführt.
- Auch Feriengäste wurden positiv getestet.
Mit Hunderten von Tests haben Behörden auf einen Corona-Ausbruch im beliebten oberösterreichischen Touristenort St. Wolfgang reagiert. Die Zahl der bestätigten Fälle stieg vorerst auf mindestens 44 an, wie die Landesbehörden in Linz mitteilten, doch die Auswertung ging am Sonntag weiter. Demnach sind viele der Infizierten junge Praktikanten in Tourismusbetrieben, doch auch ein Feriengast wurde positiv getestet.
Einwohner, Gäste und Tourismusmitarbeiter wurden gebeten, am Samstagabend in ihren Unterkünften zu bleiben.
Buchungen werden storniert
Die Sperrstunde wurde mit 23 Uhr festgelegt. «Es gibt dort und da Absagen und Stornierungen» von Buchungen, sagte der Chef des Tourismusverbandes Wolfgangsee, Hans Wieser, der dpa. Auch seien vereinzelt Gäste vorzeitig abgereist. St. Wolfgang ist der wichtigste Touristenort Oberösterreichs, mit mehr als 400 000 Übernachtungen im vorigen Jahr. In einer normalen Saison sind rund ein Drittel der Gäste Deutsche.
Am Freitag waren die ersten Infektionen öffentlich bekannt geworden. Der Leiter der Bezirksbehörde, Alois Lanz, verteidigte am Samstag das Verhalten der Praktikanten, die in mehreren Lokalen gefeiert hatten und sich dort angesteckt haben könnten. «Das haben wir alle gerne gemacht in unserer Jugend», sagte er dem Radiosender Ö1.
Erinnerungen an Ischgl werden wach
Allerdings wurden am Freitag zwei Bars geschlossen um weiteren Infektionen vorzubeugen. Der Tourismusverband startete eine Informationskampagne, um junge Mitarbeiter für die Gefahren von Covid-19 zu sensibilisieren. Ab Samstag wurden dann Hunderte von Angestellten, Urlaubern und Einheimischen getestet.
Der Ausbruch weckt Erinnerungen an den österreichischen Ski- und Partyort Ischgl in Tirol, der in der Anfangsphase der Pandemie ein Zentrum der Corona-Ausbreitung in ganz Europa war. Insgesamt sind in Österreich aktuell mehr als 1500 Menschen mit dem Virus infiziert. Schwerpunkte bei den Neuinfektionen sind Wien und Oberösterreich.