Matteo Renzi zieht sich aus Öffentlichkeit zurück
Der Vorsitzende der kriselnden italienischen Sozialdemokraten, Matteo Renzi, geht mit seiner Partei auf Konfrontationskurs.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Montag hat der italienische Sozialdemokratenchef Matteo Renzi seinen Rücktritt bekanntgegeben.
- Nun verlangt er, dass ihn die Journalisten in Ruhe lassen.
«Ich verstehe den Ärger in diesen Stunden nicht. Immer noch streiten? Immer noch mich attackieren?», schrieb Renzi am Dienstag auf Facebook. Auch von Journalisten fühlt er sich zu unrecht angegriffen. «Es sind andere, die nun das Land führen: Kümmert Euch um die, Ihr Freunde der Information.»
Renzi hatte nach der historischen Wahlschlappe der Regierungspartei Partito Democratico (PD) am Montag seinen Rücktritt angekündigt, will aber bis zur Regierungsbildung noch im Amt bleiben. Das rief auch bei Parteikollegen Kritik hervor. Die PD kommt theoretisch als Koalitionspartner für die Wahlgewinner der Fünf-Sterne-Bewegung oder aus dem Mitte-Rechts-Bündnis in Frage. Denn bei der Wahl hat niemand eine regierungsfähige Mehrheit bekommen.
«Manche sagen, mein Rücktritt sei vorgetäuscht, andere sagen, dass ich zum Skifahren gehe. Der Rücktritt ist echt, die Nachricht falsch», so Renzi. Seine Partei müsse in der Opposition bleiben, eine Koalition komme nicht in Frage. «In den kommenden Jahren muss die PD in der Opposition gegen die Extremisten sein. Die Fünf Sterne und die Rechten haben uns seit Jahren beleidigt und stehen unseren Werten entgegen.»