Mehr als 10'000 Migranten kamen über Ärmelkanal nach Grossbritannien
In Grossbritannien sind 2021 bisher schon über 10'000 Migranten via Ärmelkanal angekommen. Am Mittwoch wurde ein neuer Tagesrekord registriert.
Das Wichtigste in Kürze
- Mehr als 10'000 Migranten sind 2021 über den Ärmelkanal nach Grossbritannien gelangt.
- Im Vergleich zum Vorjahr steigen die Zahlen aktuell trotz des Brexits.
- Am Mittwoch verzeichneten die Behörden sogar einen Tageshöchstwert.
In diesem Jahr haben bereits über 10'000 Migranten die gefährliche illegale Route über den Ärmelkanal nach Grossbritannien auf sich genommen.
Die britische Nachrichtenagentur PA zählte seit Jahresbeginn bereits mehr als 10'200 Menschen, die so die britische Küste in Dover erreichten. Das meldete sie am Donnerstag.
Migranten geraten oft in Seenot
Das Innenministerium gab zudem einen neuen Tageshöchstwert bekannt: So hatten am Mittwoch mindestens 482 Menschen auf kleinen Schlauchbooten von Frankreich aus die gefährliche Überfahrt gewagt. Das waren so viele wie nie zuvor.
Zuvor hatte der Tagesrekord bei 430 gelegen. Bereits im vergangenen Monat hatte die Anzahl der illegal auf kleinen Boten gekommenen Menschen die Zahl des Vorjahres überstiegen. Trotz des Brexits.
Immer wieder geraten die Migranten bei der Überfahrt in Seenot. Erst am Mittwoch rettete die französische Küstenwache 34 Menschen vor Dünkirchen und Neufchâtel-Hardelot. Unter ihnen waren den Behörden zufolge auch zwei Frauen und drei Kinder. Verletzt wurde demnach niemand.
Frankreich und Grossbritannien wollen Kontrollen verstärkten
Die britische Regierung hat nach dem Brexit ein neues, rigides Einwanderungssystem eingeführt. Ihr sind die illegal ankommenden Migranten ein Dorn im Auge. London und Paris verständigten sich kürzlich darauf, ihre Kontrollen an den Küsten zu verstärken.
Die britische Regierung will Frankreich bis nächstes Jahr mit einem Betrag von 62,7 Millionen Euro unterstützen. Dies, damit mehr Sicherheitskräfte an der französischen Küste Migranten zurückhalten. Die britische Innenministerin Priti Patel kündigte zudem an: Asylsuchenden, die über illegale Routen ins Land gelangen, werden langfristig weniger Rechte gegeben als anderen.