Mehr als 400 Migranten überqueren Ärmelkanal an einem Tag

Keystone-SDA
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Grossbritannien,

Gestern Mittwoch haben mindestens 409 Migranten über den Ärmelkanal Grossbritannien erreicht.

Migranten auf dem Ärmelkanal
Eine Gruppe von mutmasslichen Migranten wird nach einem Zwischenfall mit einem kleinen Boot im Ärmelkanal von britischen Grenzschutz nach Dover gebracht. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Mittwoch überquerten mindestens 409 Migranten den Ärmelkanal.
  • Das ist ein neuer Rekord innerhalb eines Tages.
  • Viele der Migranten wurden von Grenzkräften im Wasser abgefangen.

Mindestens 409 Migranten haben am Mittwoch in kleinen Booten über den Ärmelkanal Grossbritannien erreicht. Nach den Statistiken der britischen Nachrichtenagentur PA ist das ein neuer Rekord innerhalb eines einzigen Tages. Etliche kleine Boote machten sich am Mittwoch bei ruhigen und sonnigem Wetter von Frankreich aus auf den Weg über den Ärmelkanal.

Viele der Migranten wurden von Grenzkräften im Wasser abgefangen, das britische Innenministerium sprach zunächst von mindestens 27 «Vorfällen». Andere schafften es Berichten zufolge mit ihren Booten bis an die Küste. Gute Wetterbedingungen gelten als Grund für die vermehrten Überfahrten. Der vorherige Tagesrekord lag der Statistik zufolge bei 235 Migranten.

Bereit mehr als 5500 Menschen haben Ärmelkanal dieses Jahr überquert

In diesem Jahr haben damit bereits mehr als 5500 Menschen den Meeresarm zwischen Frankreich und Grossbritannien überquert – ein trauriger Rekord. Im ganzen Jahr 2018 erreichten hingegen nur knapp 300 Flüchtlinge und andere Migranten die englische Küste, 2019 waren es schon mehr als 1800. Auch die Zahl der Kinder, darunter Babys, nimmt den Behörden zufolge zu. London erhöht nun deutlich den Druck auf Paris, schärfer die Schleuser-Kriminalität zu bekämpfen.

Migranten auf dem Ärmelkanal
Eine Gruppe von mutmasslichen Migranten wird nach einem Zwischenfall mit einem kleinen Boot im Ärmelkanal von Offizieren der Grenztruppen nach Dover, Kent, gebracht. - dpa

Premierminister Boris Johnson, der sein Land als «Ziel und Magnet» für organisierte Schlepper bezeichnete, kündigte gesetzliche Verschärfungen an. Die britische Innenministerin Priti Patel hatte bereits zuvor solche Überquerungen des Ärmelkanals, der an der engsten Stelle nur etwa 35 Kilometer breit ist und von vielen grossen Schiffen befahren wird, als «gefährlich und illegal» bezeichnet.

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