Merkel hält neue Einschränkungen für Ungeimpfte für möglich

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Deutschland,

Bei einem weiteren Ansteigen der Corona-Infektionszahlen hält Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) neue Einschränkungen für möglich - diese sollen aber nur für Ungeimpfte gelten.

Steffen Seibert
Steffen Seibert - POOL/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Kanzlerin besorgt über hohe Zahl der Ungeimpften.

«Wenn sich die pandemische Lage in den Krankenhäusern regional weiter zuspitzt, dann sind weitere Beschränkungen nur bei den Nicht-Geimpften möglich», liess Merkel am Mittwoch über ihren Sprecher Steffen Seibert in Berlin erklären. Menschen mit vollständigem Impfschutz sollten davon ausgenommen werden: «Niemand plant für sie weitere Beschränkungen.»

Solche Beschränkungen könne es dann in Form von 2G-Regeln geben, sagte Seibert. Das heisst, Geimpfte und Genesene wären von den Beschränkungen ausgeschlossen. Seibert wies darauf hin, dass die steigenden Ansteckungszahlen in manchen Regionen zu einer «wirklich schlimmen Situation» in den Krankenhäusern geführt hätten; mancherorts würden die Intensivbetten knapp.

Merkels Sprecher fügte hinzu: «Für die ganze Gesellschaft gilt aus Sicht der Bundeskanzlerin: Da, wo wir Zugangsbeschränkungen beschlossen haben, 3G-Regeln, da müssen die auch eingehalten werden. Und einhalten heisst: Sie müssen auch konsequent kontrolliert werden.»

Merkel liess Sorge und ein Stück weit Unverständnis über die hohe Zahl der Ungeimpften in Deutschland durchblicken. Seibert sagte: «Was ihr grosse Sorgen macht ist, dass wir weiterhin über 16 Millionen ungeimpfte Erwachsene in Deutschland haben, mehr als drei Millionen Ungeimpfte über 60 Jahren - trotz der nachweislichen Sicherheit und Wirksamkeit der Impfstoffe, trotz der für alle und jeden verfügbaren Informationen, trotz der Leichtigkeit, mit der man jetzt an den reichlich verfügbaren Impfstoff kommen kann.»

Den Ungeimpften, vor allem den älteren, müsse «klar sein: Corona kann schwer krank machen, es kann langwierige Folgen bescheren, es kann töten», sagte Seibert. Als «besonders erschütternd» bezeichnete er die jüngst bekannt gewordenen Corona-Todesfälle in Pflegeeinrichtungen. «Dass es in Einzelfällen möglich ist, dass ungeimpfte Mitarbeiter ohne aktuelle Tagestestung im Kontakt mit Heimbewohnern sind, das kann man ja im Grunde kaum verstehen», kritisierte Seibert.

Das «Allerwichtigste» sei aus Sicht der Kanzlerin nun, dass das Personal in Pflegeheimen Auffrischungsimpfungen bekomme. Bislang seien solche Booster-Impfungen insgesamt noch nicht ausreichend verabreicht worden, sagte Seibert.

Seibert sagte zudem, dass die Bundesregierung jederzeit für ein neues Spitzentreffen mit den Ländern zur Corona-Politik bereit stehe. Ein solches Treffen könne «vor allem, wenn es zu einer einheitlichen Linie von Bund und Ländern kommt, eine Signalwirkung haben», sagte er.

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