Milliardäre haben noch keinen Rappen für Notre-Dame gespendet

Noëlle Steiner
Noëlle Steiner

Frankreich,

Viel heisse Luft: Für den Wiederaufbau der Notre-Dame haben Spender mehr als eine halbe Milliarde Euro angekündigt – angekommen ist noch fast nichts.

Notre-Dame Paris Brand
Flammen und Rauch steigen aus der Pariser Kathedrale Notre-Dame am 15. April auf. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 15. April brannte die Notre-Dame in Paris – Dach und Spitzturm wurden zerstört.
  • Kurz nach dem Feuer versprachen zahlreiche Spender insgesamt rund 950 Millionen Franken.
  • Für den Wiederaufbau ausgezahlt wurden bisher 90 Millionen Franken – der Rest fehlt noch.

Die Bilder zeigen noch immer die verheerende Zerstörungsgewalt des Feuers: Vor fast genau zwei Monaten stand die Pariser Notre-Dame in Flammen. Das Dach und der Spitzturm der gotischen Kathedrale wurden komplett zerstört. Die Arbeiten zur Absicherung dauern momentan noch an.

Rund um die ganze Brand-Katastrophe versprachen anschliessend rund 350'000 Spender zusammen umgerechnet rund 950 Millionen Franken für den Wiederaufbau.

Doch angekommen sind bisher nur rund 90 Millionen Franken – nicht mal ein Zehntel der angekündigten Spenden. Dies teilte Frankreichs Kulturminister Franck Riester am Freitag dem Fernsehsender France 2 mit.

Milliardäre haben noch nicht bezahlt

Das bisher ausgezahlte Geld stammt vor allem von Privatleuten, die an vier zuständige Stiftungen gespendet haben. Was zurzeit noch fehlt sind die versprochenen Schenkungen von verschiedensten Milliardären – so etwa von den Grossfamilien Arnault und Pinault.

Gucci-Boss François-Henri Pinault kündete 100 Millionen Euro an. Louis Vuitton-Besitzer Bernard Arnault übertrumpfte ihn kurz darauf mit 200 Millionen Euro.

Riester: Das ist ganz «normal»

Riester spielt die ganz Sache aber herunter. Es sei «normal», dass gewisse Spenden nur «je nach Fortschritt der Bauarbeiten fliessen». Man verhandle zurzeit mit den Grossspendern über die genauen Angaben, wofür ihr Geld eingesetzt werden darf. Riester appellierte aber erneut an die «Grosszügigkeit» aller Spender.

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