Milliardenkredit soll Ukraine in Corona-Krise helfen
Der Internationale Währungsfonds (IWF) will die Ukraine mit einem milliardenschweren Kredit vor der Staatspleite bewahren.
Das Wichtigste in Kürze
- IWF will die Ukraine mit einem milliardenschweren Kredit vor der Staatspleite bewahren.
- Das Programm umfasst ein Volumen von 4,4 Milliarden Euro.
- Es soll sichergestellt werden, dass die Wirtschaft nach der Corona-Krise wieder wächst.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) will die Ukraine mit einem milliardenschweren Kredit vor der Staatspleite bewahren. Das Programm ist mit einem Volumen von 4,4 Milliarden Euro auf anderthalb Jahre angelegt, wie der IWF am Mittwoch mitteilte. Mit der Vereinbarung soll sichergestellt werden, dass die Wirtschaft der Ex-Sowjetrepublik nach der Corona-Krise wieder wächst. Zudem sollen Strukturreformen fortgesetzt werden.
Die erste Finanzspritze über 1,8 Milliarden Euro werde in Kürze fliessen, schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Twitter. Das sei mehr als zunächst geplant. «Der IWF hat sich als ein zuverlässiger Partner für einen Freund in Not erwiesen.» Das Geld sei nötig, um alte Kredite zu bedienen.
Seit Jahren in der Wirtschaftskrise
IWF-Chefin Kristalina Georgieva stellte fest: «Die Staatsverschuldung bleibt hoch, und der Finanzierungsbedarf der Regierung ist gross.» Der Währungsfonds hatte zuletzt weitere Mittel für die Ukraine an Reformen geknüpft.
Das osteuropäische Land steckt seit Jahren in der Wirtschaftskrise. Der IWF geht dieses Jahr von einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 8,2 Prozent aus. Die Staatsverschuldung werde von 50,5 auf mehr als 65 Prozent der Wirtschaftsleistung steigen.
Offiziell sind bisher fast 28 000 Infektionen mit Sars-CoV-2 in der Ukraine bekannt. Etwa 800 Menschen starben mit dem Virus.